Kapitel 7, Teil 3

Ruhig ging sie weiter. Sie wollte sich nicht auf eine weitere Disskussion einlassen.

"Ach, was geht's mich an...", brummt der Ignorierte nur und schließt seufzend die Augen. Sowas Anstrengendes...

Saitoh ist derweil weiter den Spuren gefolgt, hat auf dem Weg einen zusammengebrochenen Rollstuhl gefunden und nach einigen hundert Metern langsam größer werdende Tropfen roten Blutes. "Soso, Soji hat ihn also nur verwundet.. so ein heimtückischer Knilch.. na warte..."

"Ihr habt kein Herz.", knurrte Emalie noch so laut, dass er es ohne Probleme hören konnte.

"ùû Ihr seid so barsch, dass Ihr jedem Fisch Konkurrenz macht! Und mich nennt Ihr herzlos? Geht doch Eure Leute suchen, aber nur, wenn Ihr Bastelspiele gern habt..", erwidert Okita zynisch und schnaubt.

"Das werde ich ganz sicherlich nicht tun. Ich führe euch Wildhunde doch nicht zu ihnen."

"ùû Wie kommt Ihr auf die Idee, dass Ihr das sollt? Meint Ihr denn, Saitoh-san wüsste das nicht längst? Jeder, der bei Euch vorbeiging in den letzten Tagen ist einer unserer Spitzel gewesen. Aber die habt ihr sicher nicht bemerkt.."

"Tz...Wars das jetzt? Wie es aussieht bin ich für euch nicht nützlich, dann kann ich doch getrost gehen."

"òô' ... ... macht doch was Ihr wollt.", faucht Okita nur, der Diskussionen überdrüssig.

"u_U WIe ein kleines Kind.", murrte die Rothaarige und schritt weiter.

//Ich geh besser schonmal zum Hauptquartier... vielleicht kann ich Saitoh-san ja mit einer Portion dampfender Nudeln wieder für mich gewinnen \\, überlegt Okita und erhebt sich noch während er das denkt. Ein kurzer Blick Richtung Emalie - die fast außer Sichtweite ist - dann geht er Richtung Edo.

Sie, die keine Ahnung hatte wohin sie ging. schritt lautlos weiter. Emalie ging lieber nicht zu der Hütte zurück, obwohl sie zu gerne wusste, ob Hiten und Kenta in Sicherheit waren.

Besagte beiden hatten gerade ein waschechtes Problem. Als ob es nicht schon reichte, dass der Rollstuhl hin ist, nein, nun stehen die Herren der Schöpfung in einer Sackgasse. "Jetzt geht endlich, dann entkommt Ihr..", brummt Hiten, der Doc gestützt halb über Kenta hängt und neben ihm hergehumpelt war.
"Vergesst es. Das Opfer des jungen Fräuleins soll nicht umsonst gewesen sein."
"Aber... ..."
"KEIN Aber."
">.< Wenn ER uns einholt, sind wir so gut wie tot, alle beide!"
"Er? Wer?"
"Dieser Schatten der uns folgt oo"
"... Wenn wir in Sicherheit sind, schaue ich mir mal Eure Augen an. Ihr seht Gespenster."
"Nein, so meinte ich das nicht..!"
"Dann habt Ihr Wahnvorstellungen.."

Ziellos irrte Emalie weiter. Als sie schließlich mehrere Kilometer gelaufen war setzte sie sich auf einen höheren Felsen. Nun war sie also wieder alleine. Traurig blickte sie in den kleinen Bach, der neben ihr lief. Ihr rotes Haar war ganz verstrubbelt, die Augen Matt und ausdruckslos. "=_=...."

"Ihr seid so dickköpfig! >-<", protestiert Hiten den Doc an, aber der hört gar nicht hin und schleift seinen Patienten weiter bishin zu einer Höhle. Dort erst lässt er ihn - etwas unsanft - fallen. "So, nun hört mir mal gut zu. Ich gehe das Fräulein suchen, nicht dass sie sich womöglich noch verlaufen hat. Und Ihr, Ihr bleibt hier. Kapiert?"
"Ich will mit!"
"Alleine bin ich schneller."
"Ihr habt ja bloß Angst!"
"Um Euch, Ihr Sturkopf."

Müde strich sie eine Strähne aus ihrem Gesicht und hinter ihr Ohr. "....=__="

"Zu Recht, verehrter Doctor.", meldet sich ungefragt jemand von vor der Höhle, woraufhin beide Anwesenden dorthin schauen. "Oh.. nein."

~Was soll ich nur tun?~, dachte Emalie verzweifelt. Die Tatsache, dass sie weder wusste wo sie war und wohin sie ging, sowie, dass sie keinerlei Ahnung hatte ob es ihren zwei Gefährten gut ging, machte sie ganz verrückt.

"^.^ Der Wolf hat seine Beute gefunden und bittet sie, ihn jetzt zu begleiten.", stellt Saitoh, denn er ist es, fest und schreitet noch während er spricht auf Kenta und Hiten zu.

Frustiert über ihre Hilflosigkeit kickt Emalie ein Steinchen mit ihren Fuß weg.

"Hören Sie mal, es geht nicht. ER geht nicht. Er KANN nicht gehen. Also können wir auch nicht mit Ihnen gehen!", erwidert Kenta und stellt sich schützend vor Hiten.
"Oh, aber weglaufen konnten die Herren noch ganz gut, eh?", erwidert Saitoh seinerseits mit diabolischem Grinsen.

Schließlich hilt es EMalie nicht mehr länger aus. Sie musste sie suchen! Sonst würde sie noch ganz verrückt werden. Zwar kannten sie sich noch nicht all zu lange, doch waren Hiten und Kenta ihr schon ans Herz gewachsen..

Ehe Kenta weiß, wie ihm geschieht, hat er schon die Faust des Kommandanten im Magen und klappt röchelnd zusammen. Bevor er jedoch am Boden aufschlägt, hat Saitoh sich den Alten schon über die Schulter geworfen und den verdutzten Hiten am Kragen gepackt, schleift ihn hinter sich her. "Und nun gehen wir schön nach Edo."

Ein bisschen ärgerlich war es schon, den ganzen Weg wieder zurückzu laufen, aber was machte es schon, solange sie wieder ihre Gefährten fand.

Schnellen Schrittes verlässt Saitoh samt Beute die Höhle und macht sich schnurstraks auf den Weg nach 'Hause'. "Übrigens, wir haben da ein schnuckliges Häuschen für unsere Gefangenen.. Ihr werdet daran bestimmt eure helle Freude haben ^.^"
"........", schweigen beide.

Emalie schritt schnellen Schrittes in die Richtung der Hütte zurück, soweit es ihre Kräfte zusagten. Deutlich geschwächt schländert sie gerade zu nur noch über den Boden.