Kapitel 7, Teil 1

"Waren das diese noblen Herrschaften?", fragte Hiten, ohne auch nur einen Moment seine Übungen zu unterbrechen. Gerade war er mit den Senkrechtschlägen durch, da nahm er eine Stoßpose ein.

"Ja...", antwortet Emalie nun doch. Es schien so als täte er ihr nichts. Wie hypnotisiert starrte sie auf sein Schwert, das silbern im Mondlich glänzte.

"Ich bin hier gleich fertig. Dann bringe ich Euch nach Edo zu einem Arzt. Versucht, solange am Leben zu bleiben.", sprach Hiten seelenruhig und traktiert den unsichtbaren Gegner mit schmerzhaft aussehenden Stößen.

"Nein..", antwortete Emalie. Edo. Dort war sie schon einmal gewesen und nichts in der Welt brachte sie noch einmal dahin.

"Doch. Oder wollt Ihr in diesem Wald verrecken?", fragte Hiten und sah zu ihr; die Augen silbrig funkelnd.

"...Dort ist niemand der mir hilft.", antwortete sie. Ihre smaragtgrünen Augen fanden seine Eselsgrauen. (XD)

"... Natürlich.. Ihr habt es nur bei den falschen Leuten versucht...", entgegnete Hiten, der sich von ihren grünen Augen an etwas erinnert fühlte. Von wem kannte er diese Augen nur?

"Das einzige was sie tun ist einem ein Messer in die Seite zu rammen..", sprach sie, dabei war ihr fremder Akzent zu hören. Wieder tauchte sie ihr Tuch in das Wasser ein und hielt es an ihre Seite.

"... Ihr seid nicht von hier, oder?", wechselte Hiten das Thema und schloss mit einem tiefen Atmen seine Übungen ab.

"Nein...",antwortete sie vorsichtig. Man konnte nie wissen wie diese Leute auf Fremdlinge ragierten.

"Kein Grund zur Panik.. Hier kommen tagtäglich Leute von außerhalb vorbei... Man wird Euch wohl nicht behandeln wie ein Monster..", versuchte Hiten ihr die Angst zu nehmen, die doch so deutlich in ihrer Energie zu spüren war.

"Hn... Das habe ich gesehen..", murmelt sie ironisch. Als die Wunde soweit sauber war befeuchtete sie das Tuch noch einmal und stopfte es dann durch ihre Kleidung, so das es nun über der Wunde gespannt war.

"Verzeiht, aber Ihr habt eine sehr ungewöhnliche Haarfarbe! Kommt Ihr von weit her?", hakte Hiten nach und ging mit wieder eingestecktem Schwert auf Emalie zu.

Schreckhaft, da er gesehen hatte welche Haarfarbe sie hatte und sie befürchtete, dass er genau so reagierte wie die Leute zuvor, zog sie ihre Kapuze weiter herunter, so, dass ihr halbes Gesicht verhüllt war.

"... Ihr seid wirklich seltsam... Oder... ôô Ist Eure Herkunft geheim? Seid Ihr womöglich aus feinem Hause?", fragte Hiten, wobei er das nicht ganz ernst meinte. Doch er konnte nicht sehen, wenn Leute sich dermaßen fürchteten.

"...Europa...",antwortete sie auf die Frage woher sie kam. Und als er fragte ob sie aus reichem Hause kam zuckte sie zusammen. Sie hoffte, dass er sie nicht entführen wollte, wobei das eher unwahrscheinlich war. Denn bei ihnen zu Hause gab es nicht viel zu hohlen. Ein einfaches Bauernhaus besahs ihr Bruder, sonst nichts..

"Oho, eine Dame vom Festland...hm..", sprach Hiten und legte sich eine Hand ans Kinn wie zum Grübeln.

Leicht blickte sie zu dem über ihr stehenden hinauf, allerdings nur ganz kurz! Emalie konnte nicht verhindern, dass ihr Körper leicht zitterte. Vor Kälte, Übermüdung, Hunger und Angst davor, was sich dieser Fremde überlegen könnte.

"... Erstmal müsst Ihr versorgt werden. Könnt Ihr stehen..? Die Frage erübrigt sich wohl..", stellte Hiten fest und reichte ihr die Hand. "Kommt.."

Wieder sah sie zu ihm auf, sah auf seine ausgestreckte hand. SOllte sie ihm vertrauen? Sie war sichnicht sicher.. Kurz überlegte sie. Wie hoch war schon die Chance,dass sie es überlebte wenn sie hier b liebe? Sie entschloss sich und nahm die Hand es Fremden.

"Wollt Ihr mir Euren Namen verraten? Oder zieht Ihr es vor, wenn ich Euch den Rest Eurer Tage 'Fräulein' nenne ?", fragte Hiten nur, während er die gerade halbwegs stehende Emalie auf den Arm nahm.

"O_O", erschrocken schwieg Emalie, doch dann antwortete sie ihm auf seine Fragen. "Mein Name ist ...Emalie.. Und Eurer?"

"Kageyami... Hiten.", antwortete Hiten, auf typische Weise erst den Nach- dann den Vornamen nennend.

"Herr..Kageyami...",sprach sie nach. Bewusst hatte sie ihren Nachnahem nicht genannt. Sie hatte Angst, dass ihr Bruder mit ihr in Verbindung gebracht wurde. Sie wollte nicht, dass ihmetwas pssiert.

"Also, Emalie-san, ich bringe Euch jetzt zu einem Heiler. Macht Euch um seine Diskretheit keine Sorgen, der hält den Mund.", versichtere er ihr und trabte, ohne groß auf ihre Antwort zu warten, los.