Kapitel 1, Teil 7

Leicht verzog sich Shyamas Mund zu einem lächeln. Es war gewzungen, bitter, aber es entnahm die Schärfe in ihrem Augen. "....Hattest du gedacht mein Leben, mein Ursprüngliches, wäre ein Zuckerschlecken gewesen..?

"Du als Kind, das stell ich mir hm... >D Erstmal voll niedlich vor... aber aufmüpfig... war dem nicht so?"

Shyama versuchte sich zu erinnern. Zu lange war es her gewesen.Sie hatte sich immer davor gescheut an das Vergangene zu denken. Es löste in ihr nur Unbehagen aus. Hass, Verachtung, aber vorallem Trauer. "Nein war es nicht..."

">) Dann lass dir nicht jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen!", brummt er fordernd und steht auf, um die Kleine in ihr Bettchen zu legen, einer ausgedienten, mit Decken ausgelegten Krippe.

"Aus der Nase ziehen? Pah. Du hast doch davon überhaupt keine Vorstellung wie es damals war.", knurrte sie ihn an. Wütend funkeltend ihre Augen. "Du solltest dankbar sein, dass ich dir überhaupt so viel erzählt habe. Glaubst du mir fällt das leicht?"

">D Du hast damit angefangen...", erwidert er nur. "Wenn du's jetzt zuende erzählst, frag ich nie wieder."

"...Was möchtest du den wissen?" Die Frage interessierte sie wirklich. Vorallem interessierte er sich wirklich dafür, oder war das nur eine Lüge? Bei Kyo konnte man nie völlig sicher sein, was er gerade dachte.

"Mich interessiert zum Beispiel, wieso du vorher nichts von deinen Eltern erzählt hast. Viele Eltern schlagen ihre Kinder, das ist seit langer Zeit so Brauch. Das allein wird es also nicht gewesen sein, oder?", erwidert er und deckt das Töchterchen zu.

"Ich sagte doch schon....Sie hassten mich. Das beruhrte übrigens auf Gegenseitigkeit..allerdings nicht ganz am Anfang. " WÄhrend sie sprach lehnte sie sich gegen einen Deckenhaufen, der ein wenig entfernt von Sayuris Krippe lag." Damals versuchte ich noch die Erwartungen die sie in mich setzten zu erfüllen..."

"Was für Erwartungen?", hakt Kyo nach und nähert sich ihr vorsichtig und langsam.

"Das...Ich wusste es nie genau...Simple Dinge wie kochen nähen...sich richtig benehmen. Solche Dinge eben...Egal was es war. Falsch machte ich es immer. Doch statt es mir im nachhinein zu erklären.. .. ." Dramatische Stille kehrte ein. Shyama wich Kyos Blick aus. MIt leeren Augen fixierte sie einen Punkt an der HÖhlenwand.

"Ah, also waren es schlechte Eltern, die ihr Kind für Sachen verdroschen haben, die sie nie gelehrt haben. Du solltest es einfach können.. Oder?", schlussfolgert er und nimmt ungefragt neben ihr Platz.

"Ja." Knapp antwortete sie. Shyama konnte die Gesichter ihrer 'Eltern' deutlich vor ihrem geistigen Auge sehen. Ihre Mutter hatte schulterlanges aschblondes Haar gehabt. Ihr Gesicht war schmal und ihre braunen Augen ausdruckslos, kühl, fern. Ihr Vater hingegen hatte schwarzes Haar, blaue Augen, die einem bei jedem Schritt kritisch musterten und passend dazu die harten Gesichtszüge. Sehr ähnlich sah sie ihren Eltern nie. Sie fragte sich auch woher sie ihre goldnen Augen hatte... Aber das war etwas ganz anderes.

"... Hm.. Wenn es dir so schwer fällt, belassen wir es dabei. Es macht keinen Sinn, wenn du dich dazu zwingst.", spricht Kyo nach einem schweigsamen Moment. Von ihren Gedanken konnte er nichts wissen.

"...Am schlimmsten war es, als meine 'Mutter' starb.", sprach sie weiter.

"I_I ... willst du das erzählen oder eher nicht?"

"...ER sagte, wenn ich schon zu sonst nichts gut wäre sollte ich wenigstens den Platz meiner Mutter in einer Sicht einnehmen...." Ihre Stimme klang nun melancholisch.

"I_I ... Also hat.. dein Vater.. deine Mutter...?!"

"Umgebracht? Ja..Aber das war mein geringstes Problem.."

"....... .......", schweigt Kyo, dem so langsam ein Licht aufgeht. ".... doch nicht etwa.. ... ?"

"was?" Shyama wollte wissen was er dachte.

"I_I Hat mit dir anders Liebe gemacht wa?"

".. .. ..War wohl das einzigste wozu ich gut war..",sprach sie nach einer langen Schweigeminute.

"I_I Hm...Wie... nett...", erwidert Kyo, trotz seiner oft obszönen Art, angeekelt darüber, wie ein Vater das seinem Kind antun kann.

Shyama bemerkte seinen entsetzten Blick. Bitter lachte sie."Du warst nicht besser..."