Kapitel 7, Teil 12

Das lässt sich Enya nicht zwei mal sagen. Schnell springt sie hinein und die Treppen hinauf, bis sie wieder vor Eds Zimmer stand, dort wo das Mädchen noch immer am Boden lag.

"Mir ist gar nicht wohl dabei... ich hab ein ganz schlechtes Gefühl...", spricht Ed, als er das bewusstlose Mädchen schultert und Al ein Stück aus dem schier unendlichen Vorrat an Kreide aus einer Schublade holt.

Doch das Mädchen ist gar nicht bewusstlos, sondern viel besser. Die Lebensenergie im ihr ist schon längst verloschen. Schon seit langer, langer Zeit.

So trottet das Trio wieder Richtung Keller.

Natürlich war als erstes Enya unten. Wartend sahs sie in der Mitte des Kelleres.

Al ist als erster unten bei Enya und beginnt sogleich den Transmutationskreis anzupassen, während Ed eine Fackel anzündet und die Tür schließt / versperrt.

"Be...e..i.lun...g". treibt Enya Edward an, da schon die hälfte ihrer Gedankenwände immer schneller verschwimmen.

"Hetz nicht, Katze. Sonst gibts noch irgendwelche Fehler und dann riskieren wir alles...", erwidert Ed, hockt sich neben Al und hilft ihm dabei, den Kreis zu vervollständigen.

Bis die zwei fertig sind legte sich Enya zu ihrem baldig menschlichen Körper.

"So... fangen wir an..", seufzt Ed, dem das ganze immernoch nicht geheuer ist. Dennoch setzen die beiden Wieder-Brüder zu der Transmutation an und binnen Sekunden wird es im Gewölbe taghell...

Mit erstaunten Blicken verfolgt Enya das ganze Geschehen. Wie lange es wohl brauchen würde, bis man so etwas beherrschen konnte..

Plötzlich stehen alle drei - Enya eingeschlossen - vor einem gigantischen, schwarzen Tor. "~~ ... Das ist irgendwie genau das, was ich nicht gehofft hatte..", bemerkt Edward, der das Tor zu gut kennt, um es nicht wiederzuerkennen.

"I_I Wo sind wir hier..?", gelingt es Enya ihren Gedanken eine Stimme zu geben.

"Wir sind genau da, wo wir nicht sein sollten; vor dem Tor. Was dahinterliegt, weiß keiner. Aber es ist gefährlich..", erklärt Ed, bevor sich kurz darauf besagtes Tor mit lautem Quietschen öffnet und tausende Augen auf die drei starren.

WAS WOLLT IHR HIER?, fragen sie.

"I____I...", verschlägt es Enya zum ersten mal in ihrem Leben die Sprache. "Ehm... w-wir.."

"Wir wollen eine Chimäre erschaffen.", spricht Ed mit unglaublicher Selbstsicherheit vor diesem unheimlichen Etwas.

WAS ZAHLT IHR DAFÜR?, fragen die Augen.

"I_I...Mit.. das..", flüstert die Katze fast und zeigt auf den toten Körper des Mädchens.

DAS REICHT NICHT., sprechen die Augen und tausend Hände schnellen aus dem Tor hervor, packen sowohl Enya und den Körper als auch die Elrics.

">:> Nehmt was ihr wollt.. aber von mir...", spricht sie todesmutig.

So werden die Wesen in den Schlund der Finsternis gezogen, bevor alle mit dumpfem Aufprall wieder im Keller auf dem kalten Steinboden aufkommen.

Mit schmerzenden Knochen setzte sich Enya auf. 'Was war denn das..' Wollte sie gerade fragen, als ihr be wusst wurde, dass gar keine Laute aus ihrem Mund kamen!

"Kch... Al... Enya... seid ihr okay... >.o?", fragt Ed ins Dunkel hinein, erhält ein - zu seiner Erleichterung - nicht-metallisches 'uh huh' von Al und ein beunruhigendes Schweigen von Enya. Die Fackel ist bei der Aktion natürlich ausgegangen und so ist das Ergebnis des Versuchs nicht sichtbar.

Zwei Punkte blitzen unheimlich in der Dunkelheit. Es waren Enyas Augen, die zu ihrem Erleichtern noch gut funktionierte, ihre Ohren ebenso.

"Kann mal irgendwer die Tür aufmachen oo?", bittet Ed, der bei seinem Aufstehversuch festgestellt hat, dass er sich beim Aufprall die Automail ausgerenkt hat. "~~..."
So geht Al zur Treppe - fliegt über die erste Stufe und kommt scheppernd auf - und öffnet nach leichtem Fluchen und Treppensteigen die protestierend quietschende Tür.

Geblendet von dem auffallend hellen Licht gibt sie ein leies Schnaufen von sich. Schützend hält sie sich ihre Hände vor ihre Augen. Hände? Momentmal. Das hieße es ist nichts schief gegangen! Doch das dachte Enya nur.. Könnte sie sich nämlich ganz sehen, würde sie wissen das eine kleinigkeit ganz und gar nicht stimmte.