Kapitel 1, Teil 1

"...", schweigt Momi. Zwar weiß sie was er meint, oder eher sie vermutet es, aber sie möchte auf jeden Fall, dass er es ausspricht.

"........ Du willst unbedingt, dass ich mich hier zum Vollhorst mache, oder?", fragt Kyo, dem das ganze mehr als nur etwas unangenehm ist, Momis Gedanken quasi wie ein offenes Buch lesen könnend.

"...Du musst das nicht tun, wenn du es nicht willst...Schließlich bin ich ja nur ein Spielzeug und kein lebendes Wesen, nicht wahr?", seufzt Momi und sieht mit einem bitteren Lächeln zu ihm.

" Jetzt tust du mir aber Unrecht, Mopsgesicht... Ich hab nie gesagt, dass du kein lebendes Wesen bist...", erwidert Kyo, der tatsächlich etwas bleich wird bei ihren Worten.

"Stimmt, ich bin lebendig...Aber nur, weil ich dich angebettelt habe, mich nicht umzubringen, oder?", schnauft sie verächtlich.

"Pah, betteln nennst du das?", fragt Kyo nur zurück, der besagtes Wort definitiv anders definiert. Aber er hat keine Lust da nun drauf rumzureiten, daher fährt er sogleich fort. "Außerdem hätte ich dich nicht getötet.."

"Tz..Das hast du schon einmal gesagt..Woher soll ich wissen, was stimmt und was nicht???", knurrt sie frustriert.

"Ich dachte, du hättest so ein gutes Gespür!", kontert er ihren Ausbruch gelassen.

"Gutes Gespür...Tz...Wie wäre es einfach, wenn du mich nicht anlügen würdest?! Kannst du dir eigentlich im Geringsten vorstellen wie es mir geht?!", murrt sie vorwurfsvoll, mit Tränen in den AUgen.

"......... Lügen ist so ein hartes Wort...", entgegnet Kyo nur, ihrem Blick nach wie vor ganz bewusst ausweichend.

"Du nimmst mich nie ernst...><'...Und meine Gefühle sind dir scheinbar egal, oder warum sonst würdest du so etwas tun?", schnieft sie und starrt auf den Boden unter ihr. Was für einen Sinn macht es eigentlich mit Kyo zu reden. Sich ändern würde er bestimmt nicht. Warum sollte er auch? Schließlich ist Momi für Kyo allen Anschein nach Nichts....

Kyo erwidert nur ein betretenes Schweigen. Nichts, das er sagen könnte, würde Momi ihm vermutlich wirklich abkaufen und genau das veranlasst ihn dazu, wie sie weiter den Boden anzustarren. Auf der einen Seite will er Momi's Aussage verneinen, will es abstreiten, verleugnen. Auf der anderen kann er es nicht, weil sie ja nicht ganz Unrecht hat. Er verhält sich, als ob er sie als lästiges Anhängsel betrachtet, auch wenn er dies gar nicht so meint. All das kreist in seinem Kopf rum, aber sein Mund rührt sich kein Stück.

Weiter sitzt sie da, wie bestellt und nicht abgeholt, nicht fähig etwas zu sagen. ~Wieso ist er so abweisend?~, fragt sie sich selbst. ~Was habe ich getan..?~, hoffend, dass er sich noch wenigstens ein einziges Mal daz äußert, schielt sie noch ein letztes Mal zu ihm hinauf. Nur leider sieht sie ihn nur verschwommen, somit weiß sie nicht wie sein Gesichtsausdruck im Moment ist. ~Verdammte Tränen! Und dieses Auge...~, denkt sie und betastet vorsichtig ihr nun fast blindes und von Tränen getränktes Auge...

Der Angeschaute spürt den feuchten Blick auf sich ruhen und versucht daher krampfhaft, seinen starren Blick auf den Boden aufrechtzuerhalten. Aus den Augenwinkeln sieht er durchaus ihr verheultes Gesicht, das auf dem mehr oder weniger nutzlosen Auge eher als roter Schimmer im Nebel erkennbar ist, was ihm aber auch nicht gerade die Kraft gibt, ihr zu sagen, was er sagen will.
"Hör zu...", beginnt er zögerlich. "... ich weiß nicht, wie ernst es dir ist.. aber in deinem eigenen Interesse solltest du mir nicht folgen... Bleib hier bei Kari. Ich werde meinen.. hm, na gut, Hiten's Meister aufsuchen und eine Weile bei ihm bleiben."

Momi versteht nicht ganz. Will sie jemand schon wieder alleine lassen und was meinte er mit ''Ich weiß nicht wie ernst es dir ist..'' Verwirrt sieht sie zu ihm. "Was meinst du damit...?"

"Du bist hier besser aufgehoben.", stellt Kyo auf ihre Frage hin fest. "Naja.. machs gut, Mopsi." So spricht er noch und stößt sich leicht von der Tür ab, wendet sich zum Gehen.

Nicht im Stande darauf etwas zu erwiedern beschließt Momi einfach zu handeln. Hastig springt sie auf und hält Kyo an seinem Arm fest, da aber ihre Koordinationsfähigkeit im Moment ziemlich eingeschränkt, wegen dem Alkohl, ist fällt sie vorwärts und ihm entgegen. ">_<..."

"Eh... was...??", gelingt es dem Verdutzten noch zu äußern, da liegt er schon mit Momi am Boden. "Was ist in dich gefahren ?", kriegt er nach einem Moment raus.

"Was mache ich falsch,...dass jeder..nach kurzer oder langer Zeit..von mir gehen will..?",fragt sie mit bedrückter Stimme. Seinem Blick weicht sie aber aus Schamgefühl aus.

"Ich muss aber gehen.", erwidert Kyo, sich mit ihr aufsetzend, weil diese Lage auf dem kalten Boden wenig angenehm war.

Das beantwortet aber nicht Momis Frage. Stur bleibt sie auf ihm liegen und rührt sich keinen Zentimeter. Plötzliche Müdigkeit überkommt sie auch noch, doch zwingt sie sich nicht einzuschlafen. Würde ihr das passieren, würde Kyo sich bestimmt wieder aus dem Staub machen und das wollte sie nun auch wieder nicht....

".... Würdest du bitte von mir runtergehen?", schnaubt der noch immer Umgemähte nur und versucht sich wegzuwinden.

"Nein...", protestiert sie und klammert sich sogar an ihn fest. "Du wirst nur wieder gehen..."

"Natürlich werde ich das.", bestätigt er ihre Vermutung und schnaubt erneut, leicht genervt aber nicht zu sehr. Noch geht für Momi keine akute Lebensgefahr von ihm aus. "Nun lass mich los òo"

"Ich will nicht....", schieft sie. Erneut tränen ihre Augen. ~Warum ist er jetzt schon wieder so seltsam?~, fragt sie sich.