Kapitel 08: Strays

Wir befinden uns in einer entlegenen Stadt am Rande von OtherWorld. Dies ist der Fleck, der vielleicht am nächsten an der Welt, wie wir sie kennen, liegt und am modernsten gestaltet ist. In den Gassen und auf den Straßen tummeln sich täglich unendlich viele Menschen und - meist nur zu Beginn und Ende der Nacht zu sehen - Streuner. Tiere aller Arten, wie sie normalerweise als Haustiere unter Menschen leben, hier aber vielmehr vollkommen autonom existieren. Katzen, Ratten, Mäuse, Hunde, selbst Falken und andere Raubvögel ziehen gelegentlich die Blicke auf sich. Heute sticht die Sonne besonders sengend vom Firmament herab und bringt das Leben dazu, sich gemächlich in die Schatten zurückzuziehen und fegt damit die Straßen geradezu leer.

Ein junger Rüde im Alter von etwa acht Jahreszeiten streckt sich gähnend aus. Er ist ein reinrassiger Mischling, ein echter Straßenmix mit sandig-braun-weißem Fell und halb hochstehenden Ohren, deren Spitzen leicht abgeknickt hängen. Er ist mit knappen 40cm Schulterhöhe nicht besonders groß, sieht aber für einen Streuner sehr gepflegt aus. Die buschige Rute zeugt nicht gerade von einem lebenslangen Straßenaufenthalt und vor allem das Halsband mit der rostfreien Hundemarke stempelt Fang, so sein Name, eher zum Haushund als zum Streuner ab.

In dem Schatten eines dürren, blattlosen Baumes, lag ein großes Pelzbüschel. Dieses stellte sich als eine Hünden heraus. Ihr dickes, zotteliges, dunkelbraunes, bis schwarzes Fell verschmolz fast mit dem Schatten und den Boden unter ihr. Ihre Schlappohren hingen schlaff herunter und ihre grau blauen Augen waren matt vor Erschöpfung. Wie schon so oft lag sie fast völlig dehydriert und fast ausgehungert dort. Der Kampf mit den Menschen und anderen streunenden Artgenossen, um das tägliche Überleben, hatte sie wieder zu arg geschwächt. Flaw, so der Name der ca. 4 Sommer alten und 61 cm großen Fähe, atmete schwer aus. Immer wieder stellte sie sich die Frage, wieso ihr das Schicksal so übel mitspielte und wie immer fand sie darauf keine ANtwort..

(das ist Flaw>>>>

Die stechend heiße Sonne brannte auf hellbraune Fell der jungen Hündin. Wie alt sie genau war, wusste niemand. Ihrem Aussehen nach zu urteilen war sie kaum älter als fünf Monate. Ihr Bellen war in den letzten zwei Tagen immer heiserer geworden, es glich eher einem leisem Quietschen.
Momentan aber, lag Dasha nur auf dem Boden, den Kopf leicht erhoben und der Fang offen. Die rosa-farbene Zunge hing ihr aus dem Rachen und ihr Körper bebte unter dem schnellen Atmen.
Seit nun mehr zwei Tagen hielt sich die junge Mischlingshündin hier auf. Nicht freiwillig. Ihre Menschen hatte sie an einen Pfahl einer abgelegenen Raststätte angebunden und waren weggefahren. Unter Jaulen und winselndem Bellen hatte Dasha versucht sie zurück zu rufen, denn sie hatten sie schließlich hier vergessen, oder nicht?
Die Kette hielt sie stets davon ab, hohe Sprünge zu machen und stark genug war der junge Hund auch nicht gewesen, sich loszureißen. Das viel zu eng anliegende Halsband schnürte ihr fast die Luft ab, wenn sie sich gegen die Leine stämmte. Irgendwann im Laufe der letzten Stunden waren Dasha die Kräfte geschwunden. Hunger hatte sie und Durst, vor allem Durst.
"Sie werden zurück kommen, ganz bestimmt...!" dachte die Hündin und legte nach einem Schlucken den Kopf auf die Pfoten und ließ den Blick über den verlassenen Rastplatz schweifen...

Fang, so der Name des jungen Rüden mit der Hundemarke, hört ein markerschütterndes Knurren. Es stammt nicht etwa von einem anderen Hund, sondern mehr von seinem eigenen Magen; Hunger. So schüttelt er sich den Straßenstaub aus dem Fell und trabt drauf los, die sengende Hitze auf dem Rücken fühlend. Rechts neben ihm ziehen die Häuser vorbei und etliche Mülltonnen, ein paar spielende Kinder, die lachend auf ihn zeigen und eine fauchende Katze.

Nur mühselig erhebte sich Flaw von ihrem Platz. Es brachte einfach nichts hier länger herum zu liegen. SIe brauchte etwas zum Trinken, sonst verdurstete sie, dass war ihr bewusst. Leicht knackste ihre rechte Hinterpfote, als sie aufstand. Flaw hatte sich Diese bei einem kurzen Gefecht mit einem Artgenossen verletzt. Ihr Gegner, ein tollwütiger Schäferhund, hatte sie anihrer Pfote gepackt, so dass die Knochen ganz böse geknackst hatten. Zwar hatte sie ihn in letztend Endes die Flucht schlagen können, doch das Laufen fiehl ihr noch sichtlich schwer. Langsam trapte sie die Straße endlang.

Die Ohren der jungen Hündin, bei dem eines der beiden leicht hing, drehten sich und lauschten den Geräuschen der vorbeirauschenden Autos. Aufmerksam hörte sie zu und hoffte, das Auto ihrer Menschen zu hören. Die dunkelbraunen Augen Dasha's schiffen über den alten Platz. Vor ihr standen in einiger Entfernung ein paar Bäume, dahinter lag die Straße. Neben ihr ein paar Mülleimer und ein ausgedientes Klohäußchen. Papier lag überall herum und fast sah es wie nach einem kleinen Krieg aus. Dasha knurrte trotzig und streckte die Vorderläufe nach vorn, dabei senkte sich ihr Bauch ab und berührte den heißen Boden. Der junge Hund quietschte und sprang auf die Pfoten und wollte weg, doch da war immer noch die Leine... Sie stellte sich mit dem schwarzen Gesicht in Richtung der Laterne, an die sie gebunden war und ging Schrittweise nach hinten, bis sich die Leine spannte... und noch weiter. Als das Halsband wieder eng anlag begann Dasha zu knurren und warf den Kopf hin und her, tänzelte leicht nach links und rechts...

Leichter Pfote trabt Fang weiter und prüft die Luft witternd, folgt dem Duft eines gammelnden Fisches in eine schattige Gasse. In dieser steht jedoch nur eine längliche, hundshohe Kiste, aus der dieser verführerische Durf kommt. So huscht der junge Hund auf diese Kiste zu und verschwindet in dieser; ein Zischen und es ist vollständig finster.

Ein lautes Zischgeräusch zieht Flaws Aufmerksamkeit auf sich. "Was war das?", fragte sie sich, stellte ihre Ohren lauschend auf. Immer musste man auf der Hut sein, wennman hier überleben möchte. Die Fähe sah sich um. Von links nach rechts und wieder von rechts nach links, aber weit und breit war nichts außergewöhnliches zu sehen.

Dasha schüttelte und schlug den Kopf immer weiter hin und her. Die Leine traf immer wieder auf die Laterte und das ergab ein stählerndes Klirren... immer und immer wieder.
Dann ließ die Hündin wieder nach, ihr Körper heizte sich bei den schnellen Bewegungen immer mehr auf, wieder hing ihr die Zunge aus der Schnauze. Sie hob den Blick und sah zum Himmel, die Sonne, ein heller großer Punkt am Himmel, den man kaum eine Sekunde lang betrachten konnte, da sie blendete, heller als jeder Scheinwerfer jener Autos. Dasha schnaufte und sprang wieder auf und ab. Wenn ihre Menschen nicht zu ihr kamen, würde sie zu ihrem Menschen kommen! Fest entschlossen stämmte sich der junge Hund gegen die Kette und viele los-reiß-versuche missglückten kläglich, doch irgendwann hatte sie es geschafft und die Riemen der Kette auseinander gebogen... Mit einem leises Ratschen lößte sich die Hälfte der kette von der Schlaufe der leine und dem Riemen, der am Halsband befestigt war. Da Dasha fest gezogen hatte und sie nicht auf das plötzliche Nachgeben gefasst war, fiel sie nach vorn und auf ihre schwarze Nase. ">_<... Autsch! Q_Q" winselte sie kurz und rappelte sich dann wieder auf. Sie war frei, was tat sie als erstes? Als ersten würde sie ihren Durst stillen... Aber wo? Ihre Rute wedelte erwartungsvoll und langsam tapste die junge Mischlingshündin los...

Erst als er den Fisch gierig runtergeschlungen hatte, fällt dem jungen Rüden auf, dass er gefangen ist. Erst mit einer Pfote gegen alle Wände drückend beginnt er nach kurzer Zeit winselnd am hölzernen Boden zu kratzen. Ohne Erfolg.

Nun hörte sie auch noch ein Kratzen und ein Winseln. "Oo...", Flaw vermutete, dass irgendein Artgenosse in einer Falle sahs, sie war sich sogar ganz sicher. Die Frage awr nur, sollte sie ihm helfen? Öfters hatte sie ihresgleichen geholfen. Zum Dank griffen die meisten SIE dann auch noch an, so wie der Schäferhund, dem sie ihre Verletzte Pfote zu verdanken hatte. Trotzdem ging sie den Geräuschen nach...

Hechelnd trabte Dasha über den Rasthof, schlüpfte in die Büsche und schnüffelte auf dem Boden... Es war alles so interessant! Da ein interessanter Geruch, da ein weiterer und dort hinten wieder einer... Die junge Hündin hatte noch nicht viel von der großen Welt gesehen, immer nur diese Gitter von denen sie weggeholt worden war, als sie ein kleiner Welpe war und dann das Haus ihrer Menschen und ein paar Straßen um dieses Haus herum... Dasha hob den Kopf und spitzte die Öhrchen... Dann rannte sie los, ihre Ohren wippten beim Rennen und die Rute stand in die Höhe... Sie lief auf die Straße zu und dachte nicht mal daran zu gucken, ob ein Auto kam. Blindlinks rannte sie weiter, hörte nur noch ein Hupen und ein Quietschen von Reifen. Reflexhaft sprang der Hund zur Seite und sah dann zu dem Ursprung des Geräusches. Ein Auto, dass genau auf sie zugefahren war, hatte eine Vollbremsung eingelegt um sie nicht zu überfahren. Sie duckte sich und zog die Rute ein, blickte den Menschen in dem Gefährt... Langsam entfernte sich Dasha und rannte den Rest über die Straße und verschwand hinter der nächsten Hausecke und verschnaufte dort ersteinmal. Sie ließ sich vor einem Schaufenster auf die Hinterbeine nieder und sah sich um...

Frustriert bellend wirft sich Fang gegen die Kistenwand und bleibt danach erschöpft und noch immer eingeschlossen liegen. Da erfassen seine feinen Ohren das Zuschlagen einer Autotür ganz in der Nähe und Schrittgeräusche. http://o.O?!\\

Auch Flaw hört das. "OO Menschen..", dachte sie. Nun sah sie auch eine kleine Kiste, oder so etwas in der Art, die sich leicht bewegte. War dort jemand vielleicht drinnen?

Es musste gegen Mittag sein, stellte Dasha fest. Die Sonne stand am höchsten Punkt und entfaltete ihre ganze Kraft. Der Brustkorb der Hündin hob und senkte sich im Rythmus ihrer Atmung, sie hechelte schnell und spitzte die Ohren, als rechts neben ihr eine Tür auf ging. Neugierig hob sie den Kopf und stellte die Ohren auf; ein Mensch war aus dem Gebäude gekommen, gebräunte Haut, kurzes Haar, dem Anschein nach wohl ein Männchen. Dasha leckte sich über die Schnauze und stand auf, ihre Rute wedelte und sie kläffte den Menschen freudig an. Der Mann nahm notiz von dem Hund, doch nicht so, wie sich Dasha es erhofft hatte; "Kshhhhht! Verschwinde!" zischte er sie an und fuchtelte mit den Händen, er kam auf Dasha zu und holte auch mit dem Fuß nach ihr aus. Erschrocken hüpfte sie nach hinten hin weg, dabei klimperte die Kette, die noch zur Hälfte an ihrem Halsband hing. "Na wirds bald, ungeziefer!" fügte die Person hinzu und trat wieder nach Dasha. Diesmal aber blieb sie nicht stehen, sondern wandte sich ab und machte sich davon. Der junge Hund verstand nicht, warum der Mensch so reagierte, sie hatte ihm schließlich nichts getan. Ihre Pfoten trugen sie ein paar Straßen weiter, an anderen Menschen und Häusern vorbei, an Autos und Müll der auf den Straßen lag. Jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie eigentlich auf der Suche nach Wasser war...
Sie trug den Kopf auf Schulterhöhe und tabste langsamen Schrittes weiter, ihre Krallen kratzen leicht über den Boden und die halbe Lein schwang etwas mit. Vor Dasha tauchte ein Auto auf, aus diesem stiegen Menschen und sie gingen auf eine Gasse zu. Sie legte den Kopf schief und beschleunigte ihren Gang. Vielleicht waren diese Menschen netter zu ihr?

Als der Mensch die Kiste öffnet, kriegt Fang das erst nur durch das blendend hell einfallende Licht mit. Das zweite, was er bemerkt, ist das geradezu würgende zweite Halsband, das ihm dieser Zweibeiner umgelegt hat und das dritte - und letzte, bevor die Schwärze ihn wieder einholt und ihm die Sicht auf erstickende Weise nimmt - ist, dass man ihn mit Schwung in irgendetwas metallisches wirft. Dass er nun statt in einer Kiste in einem Käfig und auf dem Rücken eines Fahrzeugs der Tierentsorgung liegt, kriegt er ebensowenig mit wie die Tatsache, dass um ihn herum weitere Käfige mit teils sehr lebendig bellenden Artgenossen stehen.

All das konnte Flaw von einem sicheren Fleck beobachten. Eigentlich hatte sie geplant ihrem Artgenossen zu helfen, doch die Situation war aussichtlos. Sie durfte froh sein,dass man sie nicht bemerkte, denn mt ihrem verletzten Bein konnte sie keine hohen, oder weiten Sprünge wagen.
"Haben diese Ungeheuer schon wieder jemanden gefangen.", knurrte es neben ihr. Eine ihr sehr bekannte Stimme. SIe gehörte einem guten Freund von ihr. Tyson, war der name des tiefschwarzen Mischlings.

Blauäugig wie sie war, schritt Dasha weiter auf das Auto zu, sie erreichte es noch vor dem Menschen, der mit einem Stock, an dem eine Schlinge befestigt war, in die Gasse schritt. Dasha dachte an nichts böses. Sie stellte sich auf die Hinterbeine und stützte sich mit den Vorderpfoten an dem Auto ab und blickte zu den Käfigen in denen viele Hunde saßen, bellten oder regunslos auf dem Gitter lagen... Dasha legte den Kopf schief, kläffte zurück und wedelte mit der Rute. Einer der Hunde, ein großer Schäferhund, dessen rechtes Auge milchig war, knurrte Dasha an, sie sollte sich davon machen. "Hau ab! So lang du noch kannst!" gab er von sich und aus dem Getummel hörte Dasha auch Laute wie "Lauf! - Bevor er dich auch bekommt! - Bevor es zu spät ist!"
Unsicher ließ sich die Mischlingshündin auf die vier Pfoten nieder und trat etwas zurück, dann sah sie den Schatten, des sich nähernden Menschen und etwas in ihr befahl dem Hund, sich zu verstecken... Das Einzige, was Dasha einfiel war; unter das Auto zu schlüpfen un sich hinter einem Reifen zu verstecken... Auf den Boden gedrückt lugte Dasha unter dem Auto hervor, viel konnte sie nicht sehen, nur die sich bewegenden Schatten des Menschen und den Schatten eines Hundes, der an der Schlinge hing...

Erst als sich die Nebel unter dem erneuten Zuschlagen einer Tür ganz in der Nähe und dem tiefen Brummen des anfahrenden Autos lüftet, öffnet Fang leicht die Augen und kann noch gerade sehen, wie Dasha - die er nicht kennt und, wie er schlussfolgert, sich unter dem Wagen versteckt haben musste - zurückbleibt, als sich das Fahrzeug in Bewegung setzt.

Dies wird von zwei Hunden beobachtet. "Ist wohl nicht ihr Tag", murmelte Tyson zu Flaw, als er sah, wie die vielen Hunde im Wagen saßen. "Hm...", schwieg die Fähe nur, doch Tyson wusste auf anhieb, was in ihrem Kopf vor sich ging. "Schlag dir das aus dem Kopf. Ihnen ist nicht mehr zu helfen. Wir sollten verschwinden, ehe man uns auch noch schnappt.""Wir können sie dohc nicht so einfach sterben lassen..." "Pah!", knurrte der Rüde. "Was glaubst du können WIR tun? Zu zweit sind nicht stark genug!"
"Aber vielleicht zu dritt?", sprach eine weitere Stimme. Die zwei Hunde sahen nach links. Hinter einer Tonne kam ein bekannter Rüde herausgesprungen. Lyod, ein brauner Dobermann. Einst wurde er für Hundekämpfe 'ausgebildet', doch als er gegen seinen Gegner vorloren hatte, hatte man ihn einfach blutend liegen lassen. Stark wie er war, hatte er es überlebt, doch seitdem hat er einen unerschütterlichen Hass auf Menschen und nutzt jede Gelegenheit ihnen eins auszuwischen. "Mit Lyod könnten wir es schaffen", sprach Flaw aufmunternd, doch Tyson schnaubte nur missmutig.

Das Auto senkte sich leicht ab, als der Mensch einstieg, dann ertönte das Brummen und der Auspuff stieß schwarzen Rauch aus... Dasha duckte sich und dann bewegte sich das große Gefährt über sie hinweg, ohne sie auch nur zu streifen. Glück im Unglück. Erst spät traut sie sich, den Kopf zu heben, die Ohren hingen aber nochimmer herab, sind nach hinten geklappt. Mit den dunklen Augen blickte Dasha dem Auto nach... Sie hatte keine Ahnung, was mit den Hunden geschah, die in diesem Auto saßen... 'Lauf, bevor er dich auch noch bekommt!' hallte es in ihrem kleinen Kopf nach. Das Herz raßte, als sie sich erhob, doch ganz aufrecht stand sie nicht. Ihr zierlicher Körper blieb leicht geduckt und sie sah sich um, ihre Rute wedelte nicht mehr, sondern hing schlapp herab. Langsam legte sich der Staub, der beim Anfahren aufgewirbelt worden war und auch der Gestank des Autos, aber Dasha stand immer noch in der Hitze der Sonne.
Sie war etwas verwirrt, zu viel für den jungen Hund.

Als der Wagen weiterfährt und jeder überfahrene Stein mittlerer Größe seine Ladeplanke erschüttert, fragt sich Fang, was er denn falschgemacht haben könnte. Das Gefühl, dass man ihm nicht aus reiner Freundschaft den Fisch und den Unterstand gewährt hatte, lässt ihn auch nicht los und er knurrt frustriert. Obgleich er auch weiß, dass der Käfig, in dem er steckt, nicht aufgehen wird, wirft er sich einmal kräftig gegen die Gitter - pünktlich, denn zufälligerweise überfährt das Gefährt gerade einen überdurchschnittlich großen Stein und erbebt, sodass sich Fang samt Käfig scheppernd vom Wagen fliegen sieht und erschrocken jaulend unten aufkommt.

"So ein Mist, sie sind weg", knurrte Lyod frustiert. "Sei lieber froh.", murrte Tyson. "Seht, sie haben etwas hier gelassen!", sprach Flaw aufgeregt und starrte auf den sich bewegenden Welpen und dann zu der Kiste, die sich ein wenig zu bewegen schien. Von ihrer Neugierde gepackt bewegte sie sich langsam auf die zwei zu. "Geh lieber nicht zu nahe rann!", warnte sie der kleine schwarz-weiße Mischling. "Feigling", kam es von dem Dobermann, der Flaw folgte.

In ihrer Aufregung begann Dasha wieder zu hecheln, die Sonne brachte ihre feuchte Zunge zum glänzen. Ihr Kopf drehte sich kurz in die Richtung des Autos oder zumindest in die Richtung in die es gefahren war. Die Luft war schon so warm, dass die Gebäude und Bäume und der Boden flackerte und man erkannte Schlieren in der Luft. Der Hund schüttelte den Kopf, leckte sich über die trocken gewordene Nase und drehte den Kopf wieder nach vorn, da erblickte sie einen Hund der auf sie zukam. In jeder anderen Situation wäre Dasha bestimmt auf diesen Hund zu gestürmt, hätte ihn wedelnd begrüßt und freudig angestrahlt, aber der Schrecken der letzten Minuten saß ihr noch in den Knochen und sie ließ sich langsam wieder auf den Boden nieder, umso näher der fremde Hund kam. Dasha legte die Ohren nach hinten und ihre Rute fegte langsam über den Boden.

Immernoch in dem, durch den heftigen Aufprall an manchen Stellen verbogenen, Käfig liegend versucht Fang, sich dem Schwindel zum Trotz zu erheben, was aber weniger gelingt, als er gehofft hatte.