Kapitel 08: Strays

Flaw schritt weiter auf den kleinen Welpen zu. Nun konnte sie ihn auch richtig erkennen. Es war ein weibchen, dass konnte sie riechen und sie sah sehr gepflegt aus. Also war dies keine auf der Straße Geborne. Wahrscheinlich wurde sie ausgesetzt.
Lyod bewegte sich auf den Käfig zu und beschnupperte diesen wild.

Dasha blieb flach auf dem Boden liegen und blickte zu der großen Hündin auf. Ihre Rute wedelte etwas mehr und langsam stellten sich ihre Ohren auf und sie hob den Kopf an. Sie ließ ihre Nase zucken und sog den Geruch der Fremden ein, nun traute sie sich auch, aufzustehen und sich dem Hund zu nähern, kurz blickte sie zu dem Schwarzen, aber der Großteil ihrer Aufmerksamkeit galt der Hündin. Die Kette an ihrem Halsband tippte bei jeder Bewegung gegen Dashas Schulter und schwang hin und her. Ihre schmale Rute stellte sich auf und sie gab ein unsicheres Schnaufen entwich ihren Lefzen und sie sah die Fremde aus großen Augen an.

Als da eine große freuchte Nase an der Flanke trifft, zuckt Fang erschrocken hoch und blickt in das schwarze Gesicht Lyods. I_I

Schwach wedelte Flaws struppige Rute. Den kleinen Welpen beschnupperte sie wie wild. "Du riechst nach Mensch..", sprach sie schließlich und starrte zum Symbol ihrer Gefangenschaft, zu ihrer Leine.

Lyod derweil drehte seine spitzen ohren aufmerksam nach vorne. Er untersuchte den Käfig, mit dessen 'Bewohner' ganz genau. "Dich hat man wohl erwischt.", spottete der Dobermann.

Dasha hechelte und schnupperte ebenfalls an der Hündin. Es war ein außergewöhnlicher Geruch, zumindest für Dasha. Sie kannte ein paar Hund, aber diese lebten auch bei Menschen. Deren Geruch war von Hund zu Hund verschieden, aber an allen haftete ein doch fast gleicher Duft... Ihre Marke war anders. Als Dasha mit dem um die Hündin herumspringen und beshnuppern fertig war, was die sowieso schon leicht angeschlagenen Hündin auch nicht lange durchhielt, setzte sie sich mit heraushängender Zunge vor die Fremde und sah sie an "Sie haben mich vergessen" begann sie zu sprechen "Dort hinten auf diesem Platz." fügte sie in einer welpischen Sprachweise hinzu, sah nach hinten und dann die Hündin wieder an. Ihre großen spitzen Ohren waren aufgestellt und ließen den jungen Hund wieder aufgeschlossen und fröhlich wirken.

"Kann man wohl sagen...", gibt Fang nur zurück und schüttelt heftigst den Kopf hin und her um das Dröhnen aus seinem zermaterten Kopf zu bekommen.

Nun kam auch Tyson zu Flaw und Dasha. Er hatte gehört, was der Welpe gesagt hatte. "Vergessen? Das ich nicht lache.",s chnaubte er ungläubig. "Tyson!", knurrte Flaw wütend. Es bestand keinen Grund, so mit der jungen Hündin umzugehen.

"Hast noch einmal Glückgehabt, Füchslein.", sprach Lyod ironisch. Er wusste, dass es sich bei seinem Gegenüber um einen Hund handelte, doch Fuchs fand er passender, bei diesem Wuscheligen Fell.

Dasha fuhr erneut zusammen, als der Rüde dazu kam und sie anschnaubte. Schließlich wusste sie ja nicht, warum sie wirklich zurück gelassen worden war und da sie noch jung, unerfahren und blauäugig war, nahm sie natürlich die nicht ganz so negative Lösung für ihr Problem, oder die Ursache. "Natürlich haben sie das... Und bestimmt suchen sie schon nach mir!" gab der Welpe von sich, mit einer Spur Trotz und welpischer Energie in der Stimme.

"^^° Ahaha.. würde es dir was ausmachen, mich hier rauszuholen?", fragt Fang plötzlich, dem nicht wirklich der Sinn danach steht, den Rest seines Lebens in diesem Käfig zu verbringen.

"Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, Kleine, aber deine Menschen werden wohl nicht wieder kommen.", sprach Flaw mit sanfter Stimme zu dem kleinem Welpen.

"Sicher.. >)", antwortete Lyod. Der Dobermann schnappte mit seinen kräftigen Kiefer nach den Stäben des Käfigs und zog diese auseinander, als wären sie nur dünne Stöcke.

Durch die erfahren und sicher klingende Stimme wurde Dasha unsicher "Nicht?" fragte sie und blickte von dem Schwarzen zu der Zotteligen. "Aber... warum denn nicht?" sie sah sich um, dann die beiden Artgenossen wieder an. Ihr wurde klar, dass es wohl stimmen musste, was die Fremde sagte, aber glauben wollte sie es nicht. Dasha drehte die Ohren nach außen und ließ die leicht herab. Sie unterbrach das Hecheln und senkte den Blick um dann wieder zu den beiden Hunden aufzusehen, mehr aber zu der Hündin, da ihr der schwarze Rüde weniger geheuer war... Was sollte sie denn jetzt tun? Allein, so jung und unerfahren, hungrig und durstig...

"Danke..", winselt Fang unterwürfig und Lyod als ranghöher akzeptierend, während er aus der entstandenen Lücke nach draußen krabbelt.

"Wir sollten machen das wir verschwinden.", sprach Tyson. Er hatte wachsam seine langen Ohren aufgerichtet, um möglichen Gefahren rechtzeitig aus den Weg gehen zu können. Gefahr, dachte er, genau das war der Fall. Seine sensiblen Ohren hörten ferne Schritte die sich näherten und seine Nase sagte ihm, dass es sich um Menschen handelte.
"Menschen?", fragte Lyod, der die Worte Tysons ebenfalls verstanden hat. "Ja.", bestätigte dieser.

Dasha war noch in Gedanken, vielleicht roch sie die Menschen, vielleicht aber auch nicht. Oder sie witterte sie, sah aber durch ihr altes Leben keinerlei Gefahr in dem Geruch von Menschen. Überall waren Menschen gwesen, in ihrer Welt und niemand hatte ihr je etwas böses gewollt... Dachte sie.
Sie blickte zu der Hündin auf und zu dem schwarzen Mischling. Ob sie selbst auch gemeint war, mit dem 'WIR sollten schnell verschwinden'. Sie hoffte es oder? Oder sie blieb hier und wartete auf den Menschen. Vielleicht erzählten diese Hunde doch nur Lügen und sie würde doch gesucht? Dasha war völlig verwirrt und schüttelte den Kopf, bei dem die langen Stehohren hin und her, sie drehte den Kopf zun den anderen beiden Hunden. Der Dobermann war noch viel furchteinflößender als der kleine Mix. Schweigend sah sie alle mit ihrem schwarzen Gesicht an.

" Was ist denn mit den anderen die weggebracht wurden?", fragt Fang, der sich darauf keinen Reim machen kann. Nervös schaut er von einem zum anderen, die Ohren bei jedem sich bewegenden Staubkorn auf dem sandigen Boden zuckend.

"Die anderen sind schon so gut wie tot.", beantwortete der Dobermann die Frage Fangs.
"Los jetzt", drängelte Tyson, der schon einige Schritte vorausgegangen war. "Komm schon, oder willst du hier alleine bleiben?", fragte Flaw den kleinen WElpen und gesellte sich dann zu Tyson.

Dasha blickte den Dobermann von unten an und ihrem Gesichtsausdruck konnte man ablesen, dass das Wort 'Tod' für sie eine schlimme Bedeutung hatte - Natürlich war es für jeden schlimm, aber für einen jungen Hund noch viel schlimmer, der noch nicht so viel erlebt hatte.
"Nein... will ich nicht." antwortete Dasha auf Flaw's Frage und blieb an der Seite der Hündin, auf der anderen Seite wo Lyod nicht stand, zu ihm hielt sie gebührenden Abstand, der nicht der Unterwürfigkeit zuzuschreiben war, sondern eher der 'Furcht' vor dem großen Hund selbst.

Fang, der ihre Schüchternheit bemerkt, legt auf ihr Zögern hin den Kopf schief und trabt zu der Hündin und der Welpin neben dieser, stubst sie feucht mit der Nase gegen ihre eigene. "Auf Menschen ist halt kein Verlass..."

"Brauchst keine Angst vor Lyod haben.", sprach Flaw mit sanfter Stimme. "Könnt ihr jetzt endlich kommen?", knurrte Tyson schon verärgert. Lyod trapte langsam zu dem Schwarz-weißen Hund hinüber. "Mach dir nicht gleich ins Fell.", murrte er und ging weiter. "Nun komm schon.", drängelte Flaw und schob Dasha mit ihrer Schnauze weiter. "Und was ist mit dir?", fragte sie dann Fang.

Dasha klappte ein Ohr nach hinten und ihre Rute wedelte schwach hin und her. Sie nickte, obwohl sie nicht wirklich verstand. Aber darüber konnte sie später noch nachdenken. Ersteinmal schien es wichtig zu sein, von hier weg zu kommen.
Sie gab Fang einen sachten Stups zurück, leckte sich über die Nase und folgte Flaw dann auf Schritt und tritt. Würde die ältere Hündin stehenbleiben, würde Dasha ihr gegen die Flanke laufen.
Ob sie Angst vor dem Dobermann haben brauchte oder nicht, war dem Welpen egal, momentan hatte sie Angst, oder zumindest Bedenken sich dem Hund zu nähern.