Kapitel 02: Gwyn

"Ja, ohne Zweifel. Lass dich mal wegen deiner Wahnvorstellungen behandeln, Echse!", regt Kali frech und dreist an, ohne zu wissen, was der Drache denkt.

Gwyn blieb wieder stehen. "Und? Wie lang dauert es noch, bis einer von euch tot auf dem Boden liegt? Mir knurrt der magen und ich denke gegrilltes Huftier wäre ganz lecker... aber auch Eidechse am Spieß wäre nicht schlecht." sagte sie dann, aus ihrer zurückhaltung herausgebrochen und schon gleich ziehmlich frech.
Sie atmete die kalte Luft ein und stieß sie wieder durch ihre Nasenlöcher aus... Man konnte immer sehen, wenn sie ausatmete, da der warme Atem war weiß und stieg richtung himmel, welcher sich nach und nach lichtete. Die Wolken lösten sich auf und man konnte einen blau-schwarzen Himmel erkennen, andem Sterne funkelten. Heller als irgendwo anders. Hier störte kein künstlich erzeugtes Licht, keine Scheinwerfer. das einzige was einem hier den Weg erleuchtete war die Sonne, der Mond und eben die Sterne...
Es musste gegen Mitternacht sein... Hinter einer großen bauschigen Wolke kamen strahlen hervor, die des dahinter liegenden Mondes...

"Vorlaut wird das zukünftige Brathähnchen also auch noch, wie? Tut mir leid, aber Kinder sind keine Herausforderung für mich.", spricht Lysira gelangweilt und gähnt. Als sie dies tut steigt eine kleine R auchwolke aus ihrem Rachen empor.

"Ich habe mal Kindern zugesehen, wie sie eine Eidechse mit einem Stock zu Brei geschlagen haben...", denkt Kali laut und provokativ.

"Mir scheint es so, also würdest du Echse, dich nur mit kindern duillieren." Gwyn sah zu dem Einhorn und dann wieder zu dem Drachen. "Nichtmal ein Pferd kannst du umlegen" die greifen sah wieder zu dem Einhorn, setzte sich aufs Hinterteil " Nichts für ungut, aber so ist es doch. Sich aufspielen, einen auf Dicke Schuppen machen, aber nichts tun." Gwyn schüttelte ihren Kopf einmal durch und knabberte sich an der Brust.

Kali, der das niederträchtige Grinsen des Drachen bemerkt, schnaubt nur seinerseits und sammelt schonmal alle Kraft, um im Notfall einen Bannkreis heraufbeschwören zu können.

Gwyn hatte es ihrer Katzen, oder auch Löwenseite, zu verdanken, dass sie Temperaturen dieser Klasse aushalten konnte, so wie sie es dem Adler in ihr verdankte auch niedrigste temperaturen auszuhalten.
Sie behielt den Drachen im Auge, wartete auf einen Angriff jeglicher Art.
Von dem Einhorn schien keine Gefahr auszugehen, noch nicht. Momentan war es wohl eher so, dass sie unbedacht und unbewusst den gleichen Gegner hatten. Aber allzusicher war sich Gwyn deswegen nicht und achtete, zwar mit weniger aufmerksamkeit, auch auf das Huftier mit dem Horn.
Ihre Flügel zuckten, zum Abheben bereit, die blau-grauen Augen glitzerten wartend...

Kali reagiert sofort, baut den Schutzschild aus eigener Energie um sich auf und nimmt eine Verteidigungshaltung ein.

Gwyn senkte den Kopf... sie wartete und wartete... Die Hitze, der Ball... es kam näher und näher. Sie ließ es nah an sich herankommen... Das Licht brannte etwas in den Augen des Greifen... Und erst im letzten Augenblick, bevor sie sich mit den Pfoten abstieß und senkrecht in die höhe flog... die flügel hatte sie noch angelegt und wenig widerstadt zu bieten, doch als sie nicht weiter stieg, breitete sie ihre flügel aus und schlug ein paar mal kräftig mit ihnen... Mehr, als ein paar versenkte Federn hatte sie nicht abbekommen, doch diese kleinen schwarzen Flecken fielen zwischen den anderen, sowieso schwarzen Flecken garnicht auf. Verletzt war sie nicht, flog nun in den Lüften...

Besagter Bannkreis weist einen Teil der Hitze und des Feuerballs ab, wobei ein anderer durchdringt und das ohnehin kohlrabenschwarze Fell versengt.

Gwyn spührte die Hitze, die langsam unerträglich wurde... Ihr Schweif bekam als erstes, das Meiste ab... Die Spitzen ihrer Schwingen bekamen auch leicht etwas ab, doch bevor sie verbrennen sollte, holte sie Luft und schlug mit aller Kraft mit den Flügeln... Es entstand, für ein so 'kleines' Wesen, ein mächtiger Wind, eine kleine Windrose bildete sich um Gwyn und ließen die wenigen brennenden Federn erlöschen, die Hitze hatte ihr nichts mehr an und durch diesen Wind wurde sie auch schnell gen Himmel getragen... Unendlich konnte die Hitze nicht wandern und auch durch die allgemeine Kälte wurde sie langsam nach oben hin abgeschwächt, sodass Gwyn nun, nicht brennend über dem Drachen flog... In einem akrobatischem Zick Zack & Hin und her flog sie auf den Drachen zu...

Dieser schickte schon die nächsten drei Feuerbälle auf Gwyn und Kali zu. Wie regen fliegen die Funken vom Himmel und verglühen an den nun schneelosen Boden. "Ja..>) Verbrennt!", dachte die Drächin schadenfroh und schickte weitere Feuerbälle ab, die so heiß waren wie Lavakugeln.

Kali verteidigt sich weiterhin. Würde er sich jetzt bewegen, bräche der Bannkreis sicherlich zusammen.

Den Feuerbällen wich Gwyn durch Ausweichmanövern aus... Legte mal die Flügel eng an den Körper oder flog an ihnen vorbei, indem eine Flügelspitze zum Himmel zeigte und die andere zum Boden, welcher nun sein graues, wirkliches gesicht zeigte. Felsen lagen unter dem Schnee, aber auch Erdboden. Wie viele jahrhunderte der Schnee vorgeherrscht hatte und nun zerstörte eine dumme Echse diese schöne Welt... Gezielt flog Gwyn auf die glitzernd hervorstechenden Augen des Drachen zu... Um sie herum dampfte es, als würden Geisiere ausbrechen, mit voller Wucht den Boden aufbrechend.. Gwyns Schnabel und die Klauen funkelten scharf...

Mit Leichtigkeit weicht die schwarze Drachendame dem versuchten Angriff des Greifes aus. Doch anstatt nur wegzufliegen bombadiert sie den Vogel mit weiteren, kleineren, Feuerbällen.

Der einhörnige Hengst beobachtes das nur schweigend.

Sie stieß einen aufgebrachten Adlerschrei aus und flog an dem Drachen vorbei, als sie die Feuerbälle bemerkte, flog Gwyn in einem steilen Bogen höher und höher... weiter und weiter weg vom Drachen... Manch' Lavaball holte sie ein, flog aber an ihr vorbei... Nach dem steilen Hochflug, ließ sie sich wieder in hoher geschwindigkeit fallen, gewollt, mit angelegten Schwingen... Kurz vor dem boden breitete sie diese, wie so oft, wieder aus und wirbelte dabei viel Staub auf, keinen Schnee, dieser war ja nun weg...
Fast den Boden berührend flog Gwny weiter, nun wieder auf den drachen zu...beim Abschlagen der Flügel, striffen sie den Boden.

Lysira lässt sich, wie eine spirale drehend, nach unten fallen, macht einen schwungvollen Bogen und hängt sich an die Fersen des Greifes. Sich nun hinter dem Geflügel befindet feuert sie erneut glühende Bälle. Einige fliegen an ihr vorbei und genau auf Kali zu..

Von diesem geht nun kurz vor dem Einschlag der Feuerbälle ein schnelles silbriges Aufblitzen aus und die Geschosse werden auf ihren Erzeuger reflektiert...

Gwyn flog eine Weile weiter geradeaus, den Feuerbällen ausweichend... dann machte sie einen Bogen in die Höhe... flog nun auf dem Rücken, drehte sich und flog auf den Drachen zu... Die Bälle, die auf sie zukamen, glitten an ihr vorbei, knallten auf den Boden, verbrannten dort selbst die Erde... Gwyn kniff die schlitzförmigen Augen zusammen und visierte den Drachenkopf an...

//Falken füttern ihren Jungtieren Eidechsen >)\\, stellt Kali in Gedanken fest. //Von diesem Viech können wohl einige Falkeneltern ihre Kinder ernähren oo\\