Kapitel 18: Medieval Times

Gynath, im Endur 458.

Erst vor kurzem war die Sonne in dem kleinen Kontinent Brcys aufgegangen und nur sehr langsam kam Leben in das geradezu winzige Wäldchen. Hier und da huschte eine kleine Wühlmaus durch das Gestrüpp und an einer anderen Stelle putzte sich ein Spatz sein Federkleid. Doch nicht nur Tiere befanden sich an diesem Ort. Es hieß, dass sich auch sogenannte Formwandler aufhielten. Sie waren weder Tier noch Mensch, sprangen von einer Form in die nächste, sodass es schier unmöglich war einen je zu Gesicht zu bekommen. Doch das veranlasste, dass das Interesse an den kleinen Biestern stetig stieg. So zogen sie so manch komische Gesellen an, die sie nur zu gerne gefangen und verkauft hätten.. Oder andere, die sie einer Art Sammlung hinzusetzen wollten. Solche leute wie ihn...

~Schon wieder nichts..~, dachte er, als er schon die vierte, von fünf, Fallen leer auffand. Seit 3 Monaten war er nun schon in diesem gottverdammten Wald und noch immer fand er keine Spur dieser Wesen! Frustriert ließ er sich auf einen naheliegenden Baumstamm nieder. Der laue Wind ließ seine rabenschwarzen Haare leicht umherwehen, als er starr auf einen Grashalm starrte.

Eine Füchsin, in beidem, Körper und Geist, eilte durchs Unterholz jenes Waldes. Sie lief mit der Grazie einer Gazelle, der Ausdauer eines Wolfes und der Panik eines aufgescheuchten Rehes, denn hinter ihr waren Hunde. Jagdhunde. Ausgebildete Mörder. Bisher war die rotbraune Fähe zwar unversehrt geblieben, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis ihre Ausdauer nachlassen würde. Ihr Herz schlug schon seit Minuten in ihren dunkelbraunen Ohren und ihre samtige Zunge hing schlaff zwischen den spitzen Zähnen hervor.
Sie würde nicht mehr lange durchhalten, das war klar, und so ersann sie eine List. Genau durch die Büsche, nur wenige hundert Meter weiter, war ein Fluss. Den musste sie durchqueren, dann würden die Hunde ihre Fährte verlieren! So bog die Füchsin eine haarscharfe Kurve und preschte in diese Richtung los.

Leider gab es unter ihresgleichen ein Sprichwort; Jeder Fuchs irrt sich nur einmal.
Ihr Fehler war diese List. Der Fluss war bereits in Sichtweite, sie konzentrierte sich aufs Laufen und die Erschöpfung störte ihre Aufmerksamkeit. Die Schlinge in ihrem Weg übersehend raste die Füchsin schließlich in genau diese rein, die Schlaufe zog sich zu und ein scharfer Schmerz ging durch ihren eleganten Leib, warf sie zu Boden.
~Magie..! Verd...~, dachte sie fluchend und versuchte sich aufzurichten, doch keine Chance. Die Beine waren zu schwach, die Schlinge drückte ihr die Luft ab und sie war von dem Stromschlag wie gelähmt.

Gerade wollte er seine Falle mit neuer Magie aufladen, da hörte er ganz in der nähe ein entsetzliches winseln, dass höchst wahrscheinlich von etwas hundeartigem kommen musste. ~Kann das sein?~ Frage er sich und richtete seinen Blick in die Richtung aus der das Geräusch stammte. Er meinte genau dort hätte er irgendwo seine 5. Falle aufgeschlagen. Vielleicht hatte er ja glück und er würde endlich fündig werden! Voller Hoffnungen stiefelte er davon. Sein Schritt war von solcher Sanftheit und Eleganz, dass der Waldboden kaum unter seinem Gewicht nachgab. Das hatte er sich keineswegs angeeignet. Es war ihm, wie fast allen Vertretern seiner Rasse, angeboren.
Als er immer näher kam glaubte er das Gebelle von Hunden zu hören.~Hunde? Das kann nur eins bedeuten..~, dachte er sich und beschleunigte seinen Gang. Wo Hunde waren, waren Menschen nicht weit und mit ih nen würde er, sollte es tatsächlich ein Gestalltwandler sein, der in seine Falle getappt war, nicht teilen!

Den feinen Ohren der Füchsin entgingen selbst derart feine, leichte Schritte nicht. So hob sie schwach den Kopf und bleckte die Zähne. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie DAS tun sollte, doch schnell zeigte sich, dass ihre eigene Magie wirkungslos war. Das lautstarke Gebell der Hunde mischte sich mit dem Gestank dieses näherkommenden Zweibeiners und veranlasste die Fähe dazu, sich zu zwingen aufzustehen und mit erbärmlich zittrigen Beinen zu stehen.

WEnn sie fliehen wollte, war jetzt ihre letzte Gelegenheit dafür. Denn genau in diesem Moment erreichte er, dessen Name, Alill war, seine aufgestellte Falle und damit die Beute, die sich darin verheddert hatte.Abschätzend hob er eine seiner Augenbrauen.~ôo...~ SO blickte er auf das kleine zittrige etwas herab. Zweifellos war das keine normale Füchsin. Wäre sie eine könnte sie nicht einmal mehr atmen!

Den Halbelfen erspähend stieß die Rote nur ein verächtliches Fauchen aus und versuchte zurückzuweichen, wurde jedoch sogleich von der gespannten Schnur aufgehalten und restgeschockt. Der Zauber schien selbst nach dem Auslösen noch intakt! Schon gaben ihre ohnehin erschöpften Läufe wieder nach und ließen die Füchsin wieder auf den Bauch sinken.

Schweigend betrachtete er diese Szene.~...Ich frage mich ob..~, doch weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, denn plötzlich schoss aus dem Unterholz einer der Hunde heraus, die die Füchsin verfolgt hatten. Er war riesig und muskulös, doch am beeindruckensten war sein stolzes Gebiss. Bedrohlich knurrte er Alill an. Dieser aber sah gänzlich unbeeindruckt aus.

Nur wenige Momente später waren beide von der gesamten Meute umzingelt, der Kreis der knurrenden und drohenden Kläffer zog sich langsam enger. Doch als einer davon der Füchsin zu nahe kam, schlug sie ihm ihren durchaus kräftigen Schwanz derart um die Ohren, dass es den überraschten Hund direkt von den Läufen riss.

Als ein weiterer ihr zu nahe kommen wollte, erschien ein h eller Blitz und fegte den Angreifer hinfort, der winselnd auf den Boden aufschlug und dort liegenblieb. " Wagt es nicht..", kam es mit bedrohlicher Stimme von Alill. Dabei handelte es sich keinesfalls um herzzerreißende Tierliebe, nein. Wenn es tatsächlich STimmte und sich seine langwierige Suche gelohnt hatte, würde er es gewiss nicht zu lassen, dass ein paar stinkende Köter seine Beute zerfetzten!

Alill's Ablenkung nutzend versuchte besagte Beute sich derweil aus der Schlinge zu winden. Die Vorderpfote zwischen ihren Hals und die Schlinge bringend versuchte die Füchsin also, besagte etwas zu dehnen, um sich dann daraus zu ziehen. Es blieb beim Versuch.

Ein weiterer Blitz erstrahlte, dann noch einer und noch einer, bis alle Hunde niedergestreckt, oder geflüchtet waren, so dass er nun allein mit seinem Bündel war. "uû Endlich..", knurrte er und sah auf das rote Getier herab, dass tatsächlich versuchte sich herauszuwinden und dafür nur erneute stromschläge von seitens der Schnur erntete.

Einige leise Fiepser ausstoßend beließ die Füchsin es daher auch dabei und sah zu dem auf, dessen Gnade sie nun komplett ausgeliefert schien. Ein eiskalter Blick, angelegte Ohren, entblößte Fangzähne zeigten sich dem Halbelfen.

Doch der kontert ihren Blick ebenso kaltherzig und doch war ein heiteres Funken in seinen Augen. Ohne zu zögern nahm er eine Schnur aus seiner Manteltasche und umschlingte die Schnauze des Fuchses geschickt,d ass er ihna uch nicht beißen konnte.

Dadurch in ihren Aktionen noch weiter eingeschränkt wandte sich das rote Tier nun wie ein Wurm und stieß ein warnendes Knurren aus. Wer weiß, was der Zweibeiner vorhatte..

"Ich lasse mich nicht gerne beißen.", sprach er und dachte wohl damit waren seine Handlungen weit genug erklärt. Schließlich packte er das Füchslein am nacken und nahm es auf, die Schlinge lies er jedoch an ihren Platz, weitete sie nur ein wenig, damit die Füchsin nicht erstickte.

Durch den Nackengriff erstrecht wie gelähmt zog die Fähe alle Viere dicht an den Körper und starrte Alill nunmehr stumm an. Nur die Rute zuckte unruhig wie die einer gereizten Katze.

Ohne umschweife machte er sich mit dem Bündel auf den Weg zu seinem Lager umd dort zu überlegen, was ernun mit dem kleinen WEsen vor hatte.

Die Hunde schauten derweil nur mit verwirrten Blicken hinterher, bellten sich die Worte in ihrer Sprache zu (in etwa: ~I,.,I Wieder kein Futter...?~ ~Herrchen wird richtig sauer >,.,<~ ~Vielleicht sollten wir zu Schlittenhunden umschulen o_O~) und nahmen die Verfolgung nicht wirklich auf. So eine unheimliche Person zu verfolgen wäre vermeintlich das Letzte, das sie täten und ihrer aller Instinkt sagte den Tieren dies.

Nichts anderes ließ dem Fuchsweibchen den Puls bis zur Kehle in weiter schlagen. Nackte Angst, was mit ihr geschehen würde. Doch gab ihr zu denken, dass dieser Mensch - oder was auch immer? Am Geruch konnte man das bei diesem Typen schwer beurteilen! - sie nicht direkt getötet hatte. Sehr merkwürdig..

Nach einer guten halbe Stunde Marsch war er endlich mit seiner 'Beute' an seinem Lager angekommen. Dort erwartete ihn in kleines Lagerfeuerchen und et was Riesiges...Es glich einer Echse, nur war es viel größer. Sein Schuppenkleid war bunt durchgemustert. Von grün bis leuchtendrot war es. Aufmerksam hob diese monströse Echse ihren schweren Schädel und begrüßte ihren offensichtlichen Herren mit ei nem lautenSchnauben.

Zum Glück war die Fähe derweil eingeschlafen und bekam von dieser Groteskität nichts mit. Sonst wäre sie vermutlich erstrecht ausgerastet! Doch so blieb ihr der Stress erstmal erspart.

Alill seinerseits strich dem Ungetüm einmal über den schuppenbesetzten Kopf und legte dann das eingeschlafene Füchslein neben es. Daraufhin befestigte er an die Schlinge an ihrem Hals ein weiteres Band und verknotete es an dem Halsband der Echse.

Ganz unterbewusst nahm die Fähe jedoch den Gestank der Riesenechse wahr und so zuckte ihr schwarzes Näschen verwirrt. Halbwach öffnete das Tier seine Augen und schaute auf; den Schreck in den Knochen spürend. I__I!?

"KEine Sorge. Füchse stehen nicht auf seinem Speiseplan.", meinte Alill, der das Schauspiel beobachtet hatte und sich neben die Echse gesetzt hatte.

"........ ~~ was willst du von mir, Mensch..?", meldete sich die Füchsin plötzlich antwortend zu Wort.

Mensch??Nein.Das stimmte nicht, jedenfalls zur Hälfte. Seine andere Hälfte war elfischer Natur, wie auchs chon seine spitzgeformten Ohren verrieten. Doch er überging diese offensichtliche Beleidigung."Sieh an, der Fuchs versteht mich."