Kapitel 05: Wolf Quest

Tibanna drehte sich auf die Seite und zog die Vorderläufe an, streckte die hinteren Glidmaßen einmal nach hinten durch und gab ein entspanntes Schnauben von sich "Jaja... schlaf lieber schnell, bevor die bösen Schatten kommen."

Der Himmel wurde allmählich tiefblau bis nachtschwarz, als Roscó sich endlich wieder blicken ließ.

">) Aber ich bin doch schon da.", schnurrt sie, auf die bezeichung schwarzer Schatten.

"Ich sagte 'böse' Schatten... du erschreckst ja nichtmal ein Kitz."
Ihr Blick wanderte von dem 'Schatten' zu dem weiteren, der sich näherte; Roscó...
Mit einem freudigen Blick im Gesicht setzte er sich vor die beiden und sah zu ihnen herunter, sein Blick hielt dann vor allen, bei Shyama "n__n"

">_>?, sah sie zu den braunen Rüden. "Was ist? Bin ich nicht furteinflösend?", fragt sie, wobei das eher nicht all zu ernst gemeint war.

Roscó legte sich, wedelnd, auf den Boden "Hm?" er hatte die Unterhaltung eben nicht mehr ganz mitverfolgen können und blickte die Wölfinnen fragend an "Äh... ich bin ganz erschrocken, von deinem Anblick! Schau... wie mein Körper zittert x3!" sagte Roscó - und wohl eher zitterte sein Körper wegen Anderem...
Er versuchte es unaufmerksam zu machen und rückte ein paar Zentimeter näher an Shyama, senkte den Kopf auf seine Pfoten und linste zu ihr hoch "Traust du dich, mir einmal noch in den dunklen Wald zu folgen?"

"I_I... Ehm.. wie.. Jetzt?" VOllkommen aus dem Konzept wurde sie mit seiner mehr als deutlichen Bitte gebracht.

"Naja... ich denke, du bist eine so furchtlose Wölfin... eine furchteinflößende..." sagte er, das Gespräch eben, weiterführend.
Tibannas Ohren stellten sich lauschend auf und sie beobachtete die beiden, wobei sie wohl selbst im Schlaf hören könnte, was gesagt wird, da sie nicht gerade weit weg lag.
"Ich verspreche dir, bei meinem Pelz, dass ich... nichts vorhabe... was dich irgendwie... verstimmen könnte ^^' ... " sagte Roscó verlegen an 'vorhin' denkend.

"oô...~~'hrmpf...Und was ist wenn ich trächtig werden würde? Was dann? Glaubs du zu zweit, bzw. zu dritt könnte man für Welpen sorgen?"

"...ó,.ö'..." Roscó schaute sie leicht verdattert an "Ääähm..." ein Lächeln zuckte über seine Lefzen.
Tibanna war hellhörig geworden und ihre Ohren richteten sich auf die beiden, samt ihrer Augen - und überhaupt alle ihre Sinne.
"Ich... eigentlich dachte ich diesmal... !wirklich! nicht so weit..." sagte der Rüde leise, betonte trotzdem manches wort inständig "Ich wollte dir nur was zeigen o.o..." er setzte sich auf und hob dann ebenfalls sein Hinterteil zum Aufstehen an.
Tibanna hob den Kopf und schaute Roscó an "Ihr?...Mhm... =_= und ich bleib hier, doof rumliegend?"

"uû Na gut.. Du weißt ja.. eine falsche Bewegung und...", machte sie eine dramatische P ause und erhebte sich schwerfällig.

Roscó war sich seiner Sache sicher... ganz bestimmt.
Er hatte eben seinen Pelz verwettet und der war ihm schon irgendwie wichtig.
Tibanna schaute Shyama an, dann Roscó... "<.<....>.> Beachtet mich eben nicht... scheinbar strahl ich doch nicht so, wie Ma'am behauptet." sie legte den Kopf wieder auf die Pfoten und schloss die Augen grimmig.
Trotzdem, obwohl er seinen wärmenden Mantel eingesetzt hatte, freute sich Roscó sacht mit der Rute wedelnd und schritt erst langsam rückwärst, ehe er sich herumdrehte und Shyama den Weg vorging.

"Bis gleich Glühwürmchen.",sprach sie zu Tibanna und folgte dann dem wedelnden Wolf.

'Glühwürmchen' traf es wohl am Besten...
Der braune Wolf lief leicht versetzt vor Shyama, achtete aber darauf, nicht allzuweit vorzulaufen - schließlich wollte er 'mit' Shyama zusammen gehen und nicht vor ihr weglaufen.
"Vielleicht ist es keine Entschuldigung wert, was ich dir jetzt zeige, aber ich hoffe, dass es dir zumindest etwas gefällt!" sprach er während er langsameren Schrittes weiterging und Shyama neben sich laufen hatte.
Sie liefen an Sträuchern und Bäumen vorbei, an Tannen mit dichtem Nadelkleidern - sehr viele andere Bäume gab es in dieser Gegend auch nicht...
Sie passierten einen kleinen Fluss, dessen sanft plätscherndem Strom Roscó folgte. An einigen, kleinen Stellen, wo das Wasser es nicht so eilig hatte und sich kleinere Ansammlungen befanden, war das Wasser an den Rändern zu Eis erstarrt und funkelte im Licht der untergehenden Sonne. Auch ein paar Pflanzen waren mit eingefroren und im Eis gefangen...
Langsam lichtete sich der Wald und die Wölfe mussten sich nur noch zwischen den letzten Büschen hindurchzwängen, die sie von Roscós Ziel trennten...
Vor ihnen öffnete sich ein nicht alltäglicher Anblick;
Ein See tat sich vor ihnen auf, links und rechts umrandet von den Tannen, die dann an einem gewissen Punkt in der Ferne anstiegen und sich mit ihren Wurzeln sogar an den kleineren Felsen festhielten und sich sturr dem Himmel emporreckten. Auf der anderen Seite des Sees erhoben sich mächtige Riesen aus Gestein. Gezackte Berge malten sich im Hintergrund ab und der Kamm zog sich von links nach rechts und schien bis ins Unendliche zu gehen...
Hinter den Bergen sah man ein unglaubliches Schauspiel des Lichtes und der Farben... Über Shyama und Roscó war der Himmel schon grau und dunkel geworden, aber zu den Bergen hin, wurde er immer heller und heller bis er Blau war, gespickt mit weißen, langen nebligen Wolken, die in ein tiefes Orange und Rosa gefärbt waren... Wie Schafswolle, die man in dem Saft von Orangen und Erdbeeren getunkt hätte.
Die letzten, schwachen und hellgelben Strahlen der Sonne ragten wie die Strahlen von Scheinwerfern in den Himmel und man konnte beobachten wie nach und nach und sehr langsam die Dunkelheit die Macht über das Farbspiel gewann... Die Sonne wurde von den Bergen verschluckt und würde erst am nächsten Morgen wieder aus dem Gestein brechen und diesmal die Nacht verdrängen...
Roscós Ohren zuckten. Eben, als er hier gewesen war, hatte er die Sonne noch halb sehen können - aber trotzdem fand er, dass diese Eindrücke gewaltig waren...
Mit der Dunkelheit kroch der Nebel langsam aus den Ecken des Waldes, schob sich Knöchelhoch an den Wölfen vorbei und breitet sich auf dem Wasser aus, dass genau wie das Flüsschen an einigen Stellen vereist war.
Kleine schwirrende Käfer, mit leuchtendem Hinterleib folgten der Nacht und dem Nebel...

Shyama wusste gar nicht so recht was sie sagen sollte. "O_O Wow...", war das einzigse was sie fand das diesen Ort beschrieb. "Wunderschön..."

'So wunderschön wie du' hätte Roscó nun am liebsten gesagt, aber er überlegte es sich, denn er wollte Shyama nicht erdrücken und es nicht übertreiben - lieber die Sache langsam angehen und nicht die gleichen großen Fehler machen.
"Das fand ich auch - deswegen dachte ich mir, vielleicht gefällt es dir ^_^" sprach er mit wedelnder Rute und ging dann näher an den See. Die Leuchtkäfer schwirrten an ihn heran, wurden aber durch seine wedelnde Rute weggefegt. "Schau, das Wasser ist weit eingefroren!" meinte er und betrat zögernd, mit der Vorderpfote zuerst das Eis...

Unbehagt von dem Gedanken ihm auf dem Eis zu sehen schleckt sie sich nervös über ihre Schnauze. "Vielleicht solltest du as lieber lassen.."

"Das Eis ist fest, nur zur Mitte wird es brüchtig..." sagte der Rüde und stand mit allen vier Pfoten auf dem Eis. Langsam schritt er ufernah weiter, bis ihm die Pfoten zu kalt wurden und er wieder ins Gras sprang. Er stellte sich Shyama gegenüber, hielt den Kopf gesenker, als sie ihren trug "Magst du hierbleiben oder... lieber wieder zu der störrischen Tibanna zurück?" er erhoffte sich so, dass Shyama bleiben wollen würde.

Eine Welpe überlegte sie. Lies Vor und Nachteile in ihrem Kopf vorbeiziehen."Ich denke..:", sprach sie plötzlich. "Das ich noch eine Weile hier bleiben kann..."

Seine Rute begann zu wedeln "Schön n.n" sagte er und stellte die Ohren auf, hob den Kopf und sah sich um. Am Himmel bildete sich am schwarzen Nachthimmel der Mond ab, noch nicht ganz gefüllt strahlte er silbern auf sie herab.
Ein Reh huschte im Schutze der Dunkelheit unweit von ihnen entfernt über das Eis, man hörte ein Knacken, doch das Reh hatte wohl viel Glück, dass es nicht eingebrochen war, sondern das Ufer noch erreichen konnte, aber was hatte es so erschreckt?

Bald kam die Antwort. Ein riesiges molliges und zotteliges Wesen sprang aus dem Dickhicht heraus. Rot leuchteten Seine AUgen, sein Gebrüll war tief und brummig.. Ein Bär.

Roscó drehte sich dem Bären zu. Er stand ungefähr dort, wo zuvor das Reh hinausgeprescht war. Aber der Bär würde ihm doch nicht über das Eis folgen. Wenn schon das schlanke Reh fast eingebrochen wäre, so würde das Eis unter der ersten Tatze des Bären brechen...
Roscó schaute Shyama an und hielt dann den Blick auf den Bären gerichtet. Wäre er wütend, dass ihm seine Beute entwischt war, konnte er seine Wut an den sowieso verhassten Wölfen auslassen wollen, dann würde es gefährlich werden, auch wenn Shyama und er einer mehr waren. Ein Bär übertraf in Masse und Kraft locker drei Wölfe.

Ungerührt von dem Anblick des Bären legte sich Shyama unter die Zweige eines kleinen Busches, was ihr perfekte Tarnung verschaffte."+_+ Komm nur her du Bär.."

Roscó hörte es leise rascheln, er sah, wie sich Shyama versteckte. Er selbst schritt leise in die Schatten zurück und fixierte den Bären.
Jener blähte die Nase und stellte sich grimmig und verstimmt auf die Hinterbeine, was ihm doppelte Größe verschaffte. Lautstark sog er die Luft in die Nase und stieß sie wieder aus. Bärisch brummte er und wollte dann wirklich erst über das Eis, doch wie vorausgesehen, brach es unter seiner Tatze.
"Bärisch dämlich..." murmelte Roscó.

Mit angelegten Ohren beob achtete Shyama wie der Bär mit seinem Bulligen Körper unterging. "oo..."

Dort, wo er einbrach, war das Wasser noch lange nicht so tief, dass ein Bär versinken würde, doch die kurze Überraschung, machten den Bären wütend. Er schlug auf die Eisfläche, sodass mehr zerbrach und er ging, nass, aus dem Wasser, seine Unterlefzen hingen herab und zeigten sein Gebiss.
Roscó war wütend auf den Bären, dass er ihm den Moment mit der schwarzen Fähe zerstörte, aber ihn zur Strafe anfallen zu wollen, wäre wohl Selbstmord gleichzusetzen. Entweder der Bär verschwand, oder die beiden sollten weitergehen.