Kapitel 05: Wolf Quest

"Hn hn" grinste Tibanna keck und ließ ihre Rückenpartie ein, zweimal zucken. "Gibt es hier ein Rudel? Ich meine, dem ein Teil des Waldes gehört? Dann streifen hier gewiss auch Wölfe herum, die alleine jagen. Mir ist ein Wolf lieber, als ein prüder Hund, der durch die Wälder streift und eine läufige Fähe nach der anderen besteigt." redete Tibanna daraufhin nicht wirklich begeistert.

"Hier? Nein...Das wildeste was du hier antriffst sind die Stechmücken...>_>...", murrte sie mit einem verächtlichen Schnauben hinterher. "Nein, dafür muss man weiter gehen.. glaube ich... Es hieße das weiter östlich ein Wolfsrudel unterwegs ist..Ich wollte mich dorthin auf den Weg machen, aber..Ich bin mir nicht schlüssig, ob ich mich einem Rudel anschließen sollte.."

Tibanna blickte in die Ferne... wobei diese Ferne nicht allzu weit war, denn gleich die ersten Bäume versperrten die Sicht auf mehr. "Ich bezweifle, ob ein Rudel für dich das Richtige wäre... Erfahren sie von deiner Vergangenheit, könnte es gefährlich werden." gab sie zu bedenken. "Mach es, wie du es mir gesagt hast. Gründe dein eigenes Rudel."

"Ein eigenes? uû Hm.. Da würde ich lieber in deinem Bleiben.", quasselt sie völlig ungeniert heraus.

Tibanna grinste "Weil... du nicht weißt, wie man ein Rudel vergrößert? ê__e" sagte sie stichelnd und wandelte dieses Grinsen in ein sanfteres Lächeln um "Na... zwei sind immer hin schon ein Anfang... aber ich bezweifle, dass wir uns allein vermehren können..." leicht mit der Rute wedelnt trabte Tibanna um die liegende Shyama herum "es sei denn, du gibst dich nur als Fähe und bist eigentlich Rüde!"

"<) Ha, das würde dir wohl so gefallen, nicht wahr, Täubchen?", stichelt sie und spielt mit Täubchen auf ihre weiße Fellfarbe an. Demonstrativ erhebt sie sich und schwingt ihre Rute gegen Tibannas vorlautes Maul.

Tibanna drehte den Kopf leicht weg, als die schwarze Rute über ihren Fang striff. Sie kniff die Augen zuammen und blinzelte Shyamas Rücken an. "Frech wird das kleine Kohlräb'chen?" die Wölfn hielt erst wieder an, als sie vor Shyama stand "Wenn du zu meinem Rudel gehören willst, dann musst du dich auch unterwerfen!" es war eine Mischung aus Jucks und Ernst in der Stimme, wobei ersteres überwog.

"HAHAHA, dann nenn es mehr eine Zweckgemeinschaft.. >)", krähte das Räbchen, unbeeindruckt von ihrem Alpha-Getue.

Schauspielerisch nahm Tibanna eine dominante Haltung ein, straffte die Rute senkrecht zum Himmel und vergrößerte sich optisch, indem sie den Kopf reckte. Doch keine Minute später legte sich diese Körperhaltung, denn schließlich war es Shyama, die wusste, wo sich die Rudel aufhielten und sie kannte diese Gegend besser als die fremde Wölfin... "Also... wo müssen wir nun lang?" fragte Tibanna, ihrem vorherigen Gehabte widersprechend.

"Hahahaha.. >) Soviel dazu.", lachte sie und wedelte spielerisch mit ihrer Rute. "Ich weiß es nicht genau. Die Krähen erzählen sich im Osten, also? Lass uns nach Osten gehen?"

Theoretisch hätte Tibanna nun wohl den Weg nach Westen eingeschlagen, aber diesesmal ging es nicht darum, ihren Dickkopf durchzusetzen, sondern darum, endlich eine Zukunft zu haben, eine schöne um vielleicht endlich ohne ein nagendes Gewissen weiterleben konnte. "Na komm!" lockte Tibanna und trabte den kleinen Hügel hinunter, der zu der Höhle geführt hatte.

"<)..", sofort, wie ein kleines Hundchen, (XD) sprang Shyama hinterher, spurtete, dass der Boden unter ihren Pfoten stark aufwirbelte, und hohlte so Tibanna in Null Komma nichts ein.

Nur die Ohren wurden in Shyamas Richtung geklappt, die Augen blieben auf das gerichtet, was vor ihnen lag... Das war nicht wirklich abwechslungsreich... Bäume... Büsche und Bäume... Lichtkegel fielen zwischen den Blättern hindurch und malten tanzende Punkte auf die Felle der beiden Wölfe. Große und kleine Samen, die in bauschigem Material eingebettet waren, schwebten durch die Luft und in die Nasen der Wölfin. Sie nieste und schüttelte den Kopf. "Hffff!"

Eine ganze Weile blieb sie hinter dr Weißen, bis es ihr schließlich reichte nur ihren HIntern begutachten zu dürfen. So sprang sie nach rechts und lief, ersteinmal den dickenBaumstamm zügig ausweichend, neben ihr. Auch das Hinderniss, dass ich als ein umgefallener Baum, mit einer dicken Moosschicht herausstellte, überwand sie sofort spielend in dem sie über diesen sprang.

Tibanna beobachtete kurz die Spielchen der schwarzen Fähe. Sie selber kletterte mehr über den Baumstamm, als dass sie hinüber sprang. Sie hinterließ kleine Kratzspuren in dem Mooskleid des Baumes. Sie nutzte die Gunst der Stunde und prägte sich den Geruch des Baumes ein, untersuchte ihn im Überklettern nach Gerüchen. Aber keiner wies auf fremde Wölfe hin. Sie passierten weitere Bäume, Steine, Elchdung und viele viele Eicheln, die von den Bäumen gefallen waren. Ein Eichhörnchen sprang von Ast zu Ast, die Backen wohl voller Nüsse. Es beobachtete die beiden Wölfe mit seinen schwarzen Knopfaugen und ließ den buschigen Schweif nervös zucken. Es gab klickende Laute von sich und machte sich dann wieder auf und davon!

"Scheinbar ein langer Weg.", sprach sie beiläufig, als sie selbst an einigen Steinen und Bäumen schnüffelte um mögliche Markierungen zu erschnüffeln.

"Ich hoffe, du bist gut in Form! Ich warte nämlich nicht auf Nachzügler" sprach Tibanna fies witzelnd, machte einen flachen Satz nach vorn und blieb auf einem kleinen Felsen stehen. Hier war der Wind schwach, da sie sich wohl in der Mitte des Waldes befinden mussten, aber es reichte, um Witterung aufzunehmen "Vielleicht halten wir und an die Herden? Da wo Beute ist, sind auch Wölfe!"

"<D Gute Idee, denn wo Futter ist, da gehöre ich hin", sprach sie, fast sabbernd. Oh ja, sie konnte wirklich die ganze Zeit über fressen. Sie liebte es einfach wie sich das Fleisch unter ihren Kräftigen Zähnen nachlies und dann dieser Geschmack. "*,.,*"

Tibanna guckte Shyama schweigend an "...<.<..." stieg dann von dem Stein herab und langsam weiter. "Gleich dehydrierst du... weil du all dein Wasser ausspeichelst" merkte Tibanna an und wies sie auf ihr Sabbern hin. Da hatte sie sich eine angelacht "<=..=>"

"o,.o...", aus ihren Träumen vonsaftigen Hirschkeulen gerissen, leckte sie sich über ihren Fang.

Stunden vergingen und Tibanna hatte das Gefühl, die würde sich die Pfoten platt laufen. "Mir war klar, dass es schwer würde, ein Rudel zu finden... aber das... ist wirklich unglaublich =_=" sagte sie, schon fast von ihrem Vorhaben abkommend. Der Himmel wurde früh dunkel, aber das lag nicht daran, dass die Sonne sich verabschiedete, sondern eher an den dunklen Wolken, die sich vor den Feuerball schoben. Es roch nicht nach Regen.
Plötzlich zuckte Tibannas ganzer Körper. Sie blieb schlagartig an einem kleinen jungen Bäumchen stehen und schnupperte an den Blättern. Sie sog den Geruch ein, dessen Wolfes, der hier markiert hatte. "Hah!"

"Es riecht nach Wolf.", sprach Shyama, obwohl sie einige Meter hinter Tibanna war, nicht weil sie müde war, sondern weil sie einfach nicht so schnell gehen wollte. Auch war ihre Geruchssinn um einiges Stärker, wie es schien, denn sie konnte den Duft des Rüdens ganz genau wahrnehmen, der dort makiert hatte.

"Ja." Tibanna kratzte mit einer Vorderpfote direkt an dem Boden neben dem Bäumling, setzte dann ihre Marke hinzu und ging stolzierend, fast über den Boden schwebent, mit federnden Schritten weiter. Endlich hatten sie eine Spur und es schien, als sei dieser Wolf vielleicht einer der gesuchten Wölfe.

"Du bist ja guter Laune.", merkte Shyama an, die inzwischen aufgehohlt hatte. "Es schein so, als wäre er vor kurzem noch hier gewesen.... Der Geruch ist noch stark.."

"Oh ja! Sehr stark und intensiv. Starker Rüde." grinste sie und suchte nach weiteren Markierungen. Hier und da fand sie auch welche, jedoch mit jeder wurde sie langsamer. Nicht jede Begegnung mit einem Fremden Wolf endete so friedlich wie die zwischen Shyama und Tibanna. Vor allem Rüden konnten stets aggressiv reagieren. Das weiße Wesen blieb stehen, lauschte dem Wald und seinen Bewohnern. In der Nähe war ein Bach. Vielleicht war er dort?