Kapitel 12: [NAMENLOS]

Eisig wehte der Wind über die endlosen Weiten der Skylcan Berge. Alles war mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Kaum erkannte man Bäume oder Felsen. SIe waren mehr ein Schattengebilde am Horizont. Kaum ein Lebewesen wagte sich in diese 'eisige Hölle', wie viele sie nannten, denn nur wenige besaßen die Gabe, oder eher, dass geeignete Fell um sich vor dieser Kälte zu schützen. Eines dieser außerwählten Lebewesen waren die Frostbären. Selbst bei einem Schneegestöber drang keine Kälte durch ihren Pelz. Praktisch, wohl wahr, doch waren diese Pelze sehr begehrt bei den Menschen die jenseits, am Fuße des Berges, lebten. Es war lebensnotwendig für sie. Die Jagt auf diese Lebewesen stellte sich für die Menschen allerdings als immer schwieriger heraus, denn nu r noch wenige der Bärenart waren am Leben. SIe mussten also einen anderen Weg finden sich vor der gnadenlosen Kälte zu schützen...

In diesen Tagen der nahen Verzweiflung lebte alte Erinnerungen von Kriegern aus vergangenen Tagen auf. Eine dieser Geschichten ging um einen jungen Krieger, der einst gegen einen Drachen kämpfte. Man erzählte sich, er habe die Echse mit einem einzigen Hieb erschlagen und als der Drache verendete, habe sich sein Körper in einen riesigen rubinroten Juwel verwandelt, dessen Licht so hell war, dass man fast erblindete und von ihm eine solche WÄrme ausging, dass es einem schier verbrannte, wenn man nur die Hand nach ihm ausstreckte...
Diese Juwel soll es, so erzählte man sich, noch immer an dem gleichen ORt zu finden sein, an dem es der Krieger zu seiner Zeit versteckt hatte, da ihm die Macht die von dem Stein ging zu groß erschien. Natürlich war dies alles nur ein Aberglaube, aber einige wenige Menschen glaubten noch heute daran. Es gab sogar welche die sich auf die Suche nach diesem Juwel machten. Einige darum, dass sie grenzenlose Macht erlangen konnten, einige wiederum um den ihrigen zu helfen.

Eine von einer ganz anderen Sorte war die gerade 17 Winter alte Ylvi. Sie lebte in einem dieser Dörfer die vor der Nahen erfrierung standen. SIe wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Schnee endlich schmelzen würde. Sie war fest entschlossen das Juwel zu finden und ihrem Dorf die WÄrme zu bringen.

Das Dorf und die Strassen waren mit einer Dicken Schicht Schnee und Eis bedeckt. Nur durchzogen von Fussstapfen der Bewohner die sich holz aus den schwindenden Vorräten holten um die Kälte noch ein bisschen länger aus den kleinen niedrigen Häusern zu halten. Der Weg zum nächsten Wald war nicht weit aber die große Kälte hinderte die Menschen ihre Häuser zu verlassen und den Weg auf sich zu nehmen um Holz zu schlagen. Auch auf die kurze Strecke war die Gefahr groß das ein schneesturm aufkommt und man sich verirrt. Die Häuser waren aus Massiven Holzbalken errichtet, die dächer waren auch mit Holzschindeln gedeckt. Die Fenster waren klein und dunkel ab und zu schaute jemand aus einem Fenster um zu schauen ob der andauernde schneefall nachliesse. Nur ein Haus hatte einen zweiten Stock. Das war das Haus des Dorfschamanen. Dort wollte Ylvi hin. Sie öffnete die Haustür und stapfte in den Schnee hinaus. Das Schneetreiben hatte für kurze Zeit nachgelassen was Ylvi Ausnutzen wollte. Sie zog sich ihren Mantel enger um ihren Körper. Auch wenn das Schneetreiben nachgelassen hat, die Kälte hat es nicht.

Durch den dichten Schneesturm war noch ein Wesen unterwegs. In einen pelzigen, schwarzen Wolfsfellmantel gehüllt, der zum Kopf hin in einer Kapuze endete und bis zu den Füßen reichte, stapfte dieses Tier - denn ein grauer, schwarz getupfter Schwanz schliff im Schnee hinterher, war buschig, sah aus wie der eines Schneeleoparden - geradezu über den Schnee. Große Tatzen hinderten die Kreatur daran, in dem weißen Eis einzusinken und ließen sie gut vorankommen. Ihr Name - seiner, denn es war ein Knabe - war übrigens Rei (<D Ja Shy, spotte ruhig XD) und er war auf dem Weg ins nächste Dorf, um dort seine Vorräte aufzustocken. Sein eigenes Dorf war von den Orks angegriffen und zerstört worden, weswegen er allein war. Eine kräftige Windbriese wehte ihm die Kapuze vom Kopf, legte den nicht minder gemusterten, eckigen Kopf mit den runden Katzenohren frei, er war durch und durch ein Schneeleopard. Seine Tasthaare zuckten noch, ehe er schnell die Kapuze wieder überzog und schnellen Schrittes weiterschritt. //Ich sollte mich beeilen.. der Sturm wird stärker..\\

Ylvi maschierte sichtlich schwer durch die Schneemasse, die ihr bis zu den Knieen ging. Sie war es eigntlich gewöhnt. Seit ihrer Kindheit kante sie nichts anderes außer Schnee und Kälte. Nur die erfahrensten im Dorf durften es verlassen um sich die Welt außerhalb dieser Schneehölle anzusehen. Sie hatte als Kind oft den Geschichten gelauscht. Von frisch duftenden Wäldern im 'Frühling', den warmen Wasser an der Küste oder sogar von dem Ort, den sie WÜSTE nannten. IN dem es einige Monate nicht einmal regnete! Schwer seufzte sie. Das waren nur träume. WIchtiger war es ihrem Dorf die WÄrme hier her zu bringen und nicht wo andershin zu fliehen.
Endlich hatte sie es geschafft... Sie stand vor dem Haus des Schamanen. Er war ihre einzigste Ansprechperson, was das reisen anging.. Vielleicht hatte er ja einen Rat für sie?. Das Mädchen schlug ihre samtrote Kaputze von ihrem Kopf, so dass ihr dunkles, rabenschwarzes Haar deutlich sichtbar wurde. Kleine Kristalle ahtten sich an einigen von ihren STrähnen gebildet.
Energisch klopfte sie an der schweren Holztüre.

Das kleine dunkle Zimmer in dem Elon wohnte wurde nur durch eine kleine Kerze Erleuchtet. Man musste zurzeit stark mit den Kerzen sparen, und das Wetter wird dem alten Meister nach nicht besser. Elon war als Kind vom Shamanen als Lehrling aufgenommen und unterrichtet worden nun ist aus dem Lehrling ein Junger Shamane geworden. Erst kürtzlich hatte er die Prüfung abgeschlossen. Auch wenn er schon ein Schamane war, war er noch dem Dorfschamanen untergeben bis dieser verstarb. Danach kann der nun 25 Winter alte Jung-Schamane die Stelle übernehmen. aufeinmal hörte er von unten Stimmen. Besuch.

Rei blieb schließlich stehen, als die Sicht gar zu schlecht wurde, selbst für seine an die Kälte gewöhnten Augen. Von irgendwoher vernahm er den vertrauten Geruch von Rauch und Holz, Vieh und Fisch, Menschen und anderem Gesöcks, es musste das Dorf sein, nachdem er suchte. Doch gerade, als er der Fährte folgen wollte, wechselte der Wind die Richtung abermals und verwehte jegliche Spur. Doch damit nicht genug; als Rei weitergehen wollte, brach unter seiner Pfote das Eis und ließ ihn erst straucheln, dann wanken, schließlich in den kalten Schnee fallen und der Sturm deckte ihn in Sekundenschnelle mit dem weißen Gold zu. Allerdings war er zu intelligent um nicht zu wissen, dass die Kälte ein trügerischer Freund war und ihm die Lebenskerze auspusten würde, wenn er zulange in ihr verweilte, so nahm der Leopard alle Kräfte zusammen, stemmte sich auf alle Viere und begann zu graben.

Von Ylvi kam diese Stimme, von ihr und von einer 'Magd'. Das Mädchen bat Letztere das sie sie zu dem Shamanen bringen möge. Schließlich ging es hier um eine wichtige Sache, jedenfalls in ihren Augen."Ich muss wirklich ganz dringend zu ih m.", drängte sie dieBedienstete weiter. Er musste sie einfach empfangen!

Der Jungschamane trat aus seinem Zimmer in den Gang und stieg die Treppe runter. Die Stimmen wurden verständlicher.
Er hörte die Stimme seiner Dienerin und die Stimme eines recht energisch klingenden Mädchens. Er stieß die Tür auf und trat in den Empfangsraum um den Besuch zu begrüßen. Er erkannte das Mädchen in dem Schummrigen Licht nicht gleich aber auf den zweiten Blick erkannte er Ylvi die da auf die Dienerin einredete. Ihr Mantel war mit einzelnen Schneeflocken übersäht die schon zum schmelzen begonnen hatten. Sogar in ihren Haaren hängte etwas Schnee.
Elon begrüßte den Besuch und lud sie zu einem warmen Tee ein.

Sich schließlich eingrabend rollte Rei sich noch ein. Wie praktisch, Fell zu besitzen! Die buschige Rute legte er sogleich über die empfindliche Nase und fühlte sogleich, wie ihn die Wärme umfing. Wärme und Dunkelheit, die ihre Arme ausstreckte und ihn in den Schlaf geleitete.

Ein erholsamer, tiefer Schlaf.

Sie könnte vor Erleichterung davonschweben.Sie hatte wirklich Glück, dass Elon solch ein freundliches Gemüt hatte. Die meisten hätten sie bestimmt nicht empfangen. Einige leute aus dem Dorf hielten sie nämlich für vollkommen verrückt und dasnur weil sie ihnen von ihren Plänen berichtet hatte.. Ylvi hatte auf unterstützung gehofft. Nicht einmal ihr Onkel wollte etwas davon wissen! Nun lag ihre letzte Chance wirklich bei Elon.
Dankend hatte sie die Einladung auf eine Tasse Tee angenommen.

Als die Dienerin den Tee brachte begann Elon das Gespräch einzuleiten. "Wie ich hörte wolltest du auf die Suche nach dem Juwel gehen und ihn in das Dorf bringen. Eine gefährliche Aufgabe musst du wissen aber vieleicht die letzte Rettung für das Dorf. Der alte Meister hat noch viel Schnee und Kälte vorrausgesagt. Und wenn die Menschen nicht mehr Holz oder den Juwel bekommen müssen sie Wohl oder Übel erfrieren. Wenn du diese Reise auf dich nehmen willst, werde ich den alten Meister um Rat fragen, er weiß vieleicht, wenn es ihn denn gibt, wie der Juwel zu finden ist."

Fern ab von solchen Köstlichkeiten schnurrte Rei sich in den Schlaf. //Ich muss weiter... das Dorf muss in der Nähe sein, ganz nahe!\\, dachte die große Katze sich, kroch aus der wärmenden Höhle heraus und ging weiter in die Richtung, in der er zuvor Rauch gewittert hatte. Und richtig.. war da nicht ganz schwach das Leuchten von irgendeinem Fenster ...? Seine Schritte beschleunigten sich.

Vollkommen baff starrten ihre olivegrünen AUgen den jungen Shamanen an. Sie hätte nun wirklich nicht erwartet, dass sich ihre Pläne so schnell herumsprachen! Sie würde in nächsterzeit lieber ihre Zuge hüten, vor den elenden Tratschtanten im Dorf. Trotzall ihrer Gedanken nickte sie zustimmend. "Ja. Genau desswegen bin ich hier. Ich hoffe nur er weiß etwas darüber....Sonst sehe ich für uns alle Schwarz."

Elon erhob sich von seinem Stuhl und führte seine Besucherin durch das Haus zum Zimmer seines Meisters.
"Du musst Wissen, der Meister ist schon alt und gebrechlich, deswegen konnte er dich nicht empfangen. Ausserdem ist er ein launischer Mensch, es kann sein das er dir hilft aber es kann auch sein das er kein Interresse an dir hat und dich einfach wieder abweist. Du darfst nicht zuviel erwarten." daraufhin kamen sie an der Tür an und Elon klopfte.

Rei blieb schließlich an einer weißen Wand stehen, die stark nach Mensch roch. Aufgrund der Schneeverwehungen hob sich allerdings das Gebäude kaum von der Umgebung ab, genauso wenig wie der Rest des Dorfes. Vorsichtig zog sich der Schneeleopard die Kapuze fester um den Kopf und schritt voran. Viel war ja nicht los.. naja, bei diesem Wetter wohl kein Wunder..

~Das sind ja tolle aussichten..~, dachte sich Ylvi still. Aber sie durfte sich nicht unterkriegen lassen! Nicht jetzt! Ihr Anliegen war viel zu wichtig als das es abgelehnt werden könnte! Es ging schließlich um das Überleben ihres ganzen Dorfes!

Eine kleine grauhaarige Gestalt öfnete die Türe. Das Gesicht voll Falten und Runzeln, und ein langer Bart liesen das hohe Alter des Schamanen erahnen. Er sah Elon und das Mädchen mit einen Durchdringenden Blick an und Deutete Ylvi das sie ihr Anliegen erklären sollte.

Als sich patout keine Herberge bereit erklärte, ihn aufzunehmen, ging
Rei frustriert knurrend in eine halbwegs windgeschützte Gass und ließ
sich da nieder.Tief schnaufend den Puls senkend setzte er seinen
Kälteschlaf von zuvor fort.

Etwas zaghaft trat sie vor. ~Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren~, dachte sie. Kurz räusperte sie sich. "Ich bin gekommen um... um..." Kurz z ögerte sie, ehe sie weitersprach, den Satz neu begann."Ihr kennt doch die Geschichten über das legendäre Juwel, dass sonnenähnliche Wärme s pendet.. Ich möchte mich aauf die Suche nach ihm begeben.. Könnt ihr mir, oh ehrwürdiger Shamane, einen Rat geben..wo ich meine Suche beginnen soll?"

Als das Mädchen ausgesprochen hatte, schaute der Schamane sie Eindringlich an und nach einer weile sprach er endlich.
"Um den Juwel zu finden brauchen wir den Rat Uralter Wesen, den Rat der Geister der Ahnen die noch zur Zeit des Jungen Kriegers gelebt haben. Wir werden die Geister anrufen müssen und sie um Rat fragen." Der Schamane drehte sich um und ging in sein Zimmer. Der Alte Meister suchte einige merkwürdig aussehende Gegenstände aus seinen Regalen und kam wieder aus dem Zimmer und schlurfte in das Zimmer gegenüber und rief Elon zu sich. Zusammen malten sie einen großen Kreis auf den Holzboden und bauten die Gegenstände in einer bestimmten Konstellation im Kreis auf. Es waren auch einige Knochen von Tieren dabei, sogar der Schädel eines Menschen. Elon deutete ylvi ins Zimmer zu kommen und die Türe zu schliessen.

Tief und fest eingenickt bemerkte der Raubkater nur am Rande, wie sich vor der Gasse ein Schneehase vorbeischlich. Schneller als sein Hirn hätte denken können hatte sich sein hungriger Körper bereits mit erschreckendem Gebrüll auf das Tierchen gestürzt und es in einem Stück verschlungen. "Grrr..."

Bereitwillig folgte sie dem alten Herren. Sie war überglücklich, dass er ihr helfen wollte, denn wie schon Elon gesagt hatte, waren die Chancen dafür sehr gering. Vorsichtig schloss sie die massive Holztüre. Langsam, mit kleinen Schritten, ging sie über den, mit Bärenfellen ausgelegten Boden, bis sie bei dem Shamanen und dem Kreis, der seltsame schnörkel aufwies, angekommen war. Mit großem Staunen betrachtete sie das Bild vor ihr.

Elon Drehte sich zu ylvi um, "Wenn wir dir das Zeichen geben, legst du deine Handflächen auf den Boden innerhalb des Kreises. Somit wirst du mit den Ahnen Sprechen und ihnen zuhören können. Nur du wirst sie Hören. Unsere Arbeit ist es die Verbindung aufrecht zu erhalten." Damit ging der Jungschamane zum Kreis und Setzte sich dem Meister gegenüber.
Es Brannten nur drei Kerzen im Zimmer und es gab keine Fenster. Somit war das Zimmer in ein Dämmriges Licht getaucht als die Schamanen anfingen zu summen. Elon trommelte leise auf einer kleinen Trommel und lies langsam das trommeln zu einen wilden Rhytmus ansteigen bis beide Schamanen Laut Sangen. Es war als würden die Kerzen von dem wilden Trommeln gepackt und sie flackerten Heller und unruhiger, bis sie auf einen schlag ausgingen. Auch das tromeln und singen erstarb zu einem leisen rhytmus. Man spürte förmlich die Anwesenheit der Geister... das war das Zeichen.

Das dumpfe Dröhnen der Trommeln entging Rei's feinen Ohren natürlich nicht, auch wenn er es nicht so ganz zuordnen konnte und auch wenn er zu sehr mit dem Heraufwürgen des Hasenfells beschäftigt war, um sich groß darauf zu konzentrieren. "~_~ ... Bwäh.."

Ylvis Herz machte fast einen Überschlag, so schnell klopfte es. Noch nie hatte sie solch einer Zerimonie beigewohnt. Sie hätte gerne, aber es war ihr bis jetzt niemals gestattet gewesen, da sie nicht mit vollem Blute zu diesem Dorfe gehörte. Aber später mehr davon.
Als das Einsatzzeichen erschien, kniete sie sich auf den hölzernen Boden und legte ihre Handflächen auf den Kreis, genau in die Mitte. "u_u"