Kapitel 05: Wolf Quest

Roscó wurde aus eigener Absicht langsamer... Sie war schließlich eine Dame und kein Stück Fleisch, auf das man sich stürzte! In einem lockeren Trab folgte er Shyama, jedoch nicht ihre direkte Fährte, sondern er umging diese, um Shyama von einer anderen Seite zu erwischen... So lange sie rannte, würde auch er sich weiterbewegen, sich aber nicht zeigen... Sein Brustkorb bewegte sich schnell und ungleichmäßig unter seiner Atmung, sein ganzer Körper stand unter Anspannung und all das nur wegen einer Fähe!

Zu allem überfluss verlangsamte sich Shyama auch noch. Nicht, dass das beabsichtigt war, aber sie war schon den ganzen Tag unterwegs gewesen...Das Schlaucht die eigene Kraft.. Eine kurze verschnaufspause gönnte sie sich, auch wenn sie wusste, dass ihr Verehrer noch in der Nähe war..

Roscó schlich zwischen den Bäumen her, nutzte die entgültige Dunkelheit, die über ihnen hereingebrochen war. Da! Der Duft wurde wieder intensiver... Dieser betäubende Duft... Sein Nackenfell kräuselte sich voller Entzücken, als er sie endlich wieder im Blickfeld hatte... Shyama verschmolz fast mit den Schatten - aber auch nur fast. Das schwache Mondlicht erhellte die Umgebung etwas, sodass das Herzallerliebste Wesen von Wolf zu sehen war... Langsam näherte er sich seiner angebeteten Fähe von hinten. Das war weniger gentlemen, jedoch lies dieses weibliche Wesen keine andere Wahl... Frech tippte er Shyama mit der Nase knapp über dem Rutenansatz an und fuhr mit dem Vorderlauf begrüßend über ihr rechtes Hinterbein, kratzte dabei sanft mit der Wolfsklaue durch ihr weiches Fell...

Tibanna lag unterdessen immernoch neben dem Felsen, betrachtete die Umgebung und legte trotzig den Kopf auf die Pfoten " ~.~ Super..."

"I_I!!!!!!!!! Weg!", knurrte sie und sprang einen Meter vorwärts. Wie unfair war es, sich einfach Rücklings anzuschleichen und eine unschuldige Fähe zu bespringen!

Er hob den Kopf an, setzte aber gleich nach. Bei einer wie Shyama musste man wohl deutlich machen, was Sache war. Vielleicht war es auch das, was sie beabsichtigte?
Roscó machte zwei Schritte und stand gleich wieder hinter Shyama und schob seine Schnauze unter ihre Rute um ohne irgendwelche störende Faktoren oder Umwege an ihre intimere Region zu gelangen, an den Ort, der ihn so anzog... Natürlich war es ihr ganzes Wesen, was Shyama so interessant und anziehend machte... aber... er war nunmal ein Rüde! Nebenbei präsentierter er dies auch sichtbar. Seine Flanken zitterten und der Schweif stand erregt in die Höhe.

"<-_->...Grrr..", Schnell, kaum einen Wimpernschlag dauerte es, da drehte sie ihren Kopf nach hinten und schnappte nach der Schnauze ihres Verfolgers, den so so erbitternd abschütteln wollte.

Roscó spürte den scharfen Luftzug, den ihr Schnappen verursachte, wich dem aus, indem der den Kopf reckte und dann einen kleinen Rückzug antrat - aber nicht für lange. Er war schon zu weit gekommen, sie hatte ihn schon zu weit getrieben - auch wenn es aus Shyamas Sicht keinesfalls beabsichtigt gewesen war, als dass er jetzt aufhörte. "Du bist wirklich außergewöhnlich..." merkte er an und trippetlet leicht auf den Vorderpfoten. Das Herz in seiner Brust schlug in einem schnellen Rythmus und seine Zunge fand gar nicht mehr den Weg zurück in seinen Fang, sondern hing aus diesem heraus. Von seinem Kopf aus breiteten sich kleine Wellen in seinem Körper aus, welche sich wohl alle an einem Knoten sammelten... Er gab ein Winseln von sich und tänzelte um Shyama herum.

"<o,.,o>", klappte sie ihre Ohren zur Seite und ihre Rute zwischen ihre Hinterbeine um ihre Blöße zu bedecken. "Und du bist wirklich seltsam....", murrte sie und entfernte sich rückwärts einige Schritte von ihm.

Er leckte sich über die Nase und kam ihr mit geducktem Kopf wieder näher "Du zögerst es wirklich heraus, meine Schöne..." sprach er dabei. Sein ganzer Körper stand unter Strom... Er musste und wollte dieses attracktive Wesen einfach haben... "Oder weißt du nicht zu beginnen?" fragte er daraufhin und näherte sich weiter... "Du folterst..." lächelte er charmant und eindringlich.

"....", schwieg sie, dieses mal streckte sie ihre Rute in die Höhe, doch nicht aus Lustwillen, sondern drohend. "Und was wäre wenn..?", knurrte sie tief. Ja. Sie wusste nichts von solcherlei Turteleien, jedenfalls nur das was man sich erzählte.

"Das kann ich nicht zulassen..." war seine Antwort. Nicht mehr und nicht weniger... Er war nervös, das sah man ihn an. Er hatte keine Angst vor ihren Drohungen, viel eher stieg dieser Druck in seinem Körper... Hinterkeulen und Ohren zitterten. Er bewegte sich in einem leichten Boden um Shyama herum, musterte sie... Er witterte sie und seine Zunge schnellte hervor, als würde er diesen Duft auflecken wollen... Er war nicht mehr die Ruhe selbst, dafür war er zu aufgedreht... Sein Wille leitete ihn... Sodass er auch einer Dama gegenüber ruppig werden konnte... Der braune Rüde machte einen Satz nach vorn, sodass er gegen Shyama stieß und sein Fang schnappte nach einer Stelle an ihrem Hals... optimal wäre natürlich für ihn der Nacken...

Und genau den hatte er auch erwischt, denn es gelang der Schwarzen nicht schnell genug auszuweichen. Winselnd vor Schmerz, da seine scharfenZähne sich in ihr Nackenfell gruben, klappte sie ihre Ohren zur Seite. Nein, sie wollte das hier ganz und gar nicht. Das hier war für sie eine völlig neue Welt, die sie nicht auf so rauer Art erkunden wollte.

Roscó schnappte einmal nach um auch genug Bissfläche zu haben, um Shyama festhalten zu können. Er rückte einmal um sie herum und ließ dabei nicht los. Er schnaubte in ihren schwarzen Nacken und hatte sich nun in die für ihn perfekte Position gebracht, legte erst eine Pfote auf ihren Rücken, dann die zweite, welche beide synchron zu ihren Seiten rutschten und sich um Shyamas Becken klammerten... Er ruckelte leicht an ihr, hechelte mit halb geschlossenem Maul, sie immer noch festhaltend. Er war aufgedreht und hibbelig, sodass er auf den Hinterpfoten rumtänzelte, bis er sich endlich fassen konnte und noch ein Stück auf ihren Rücken rutschte.

So einfach lies ihn aber die Fähe nicht gewehren! Bockig, wie ein wütender Stier bockte sie, wankte sie von einer Seite auf die nächste, nur um ihn herunter zu schupsen.

Der Rüde hatte einiges zu tun, um bei diesem Gehampel nicht nach hinten oder zur Seite zu kippen, denn auf zwei Beinen zu stehen war harte Arbeit! Ihm rutschte das Fell aus dem Maul und er musste wieder nachschnappen, damit der sie nicht verlor. Akrobatisch und unbeholfen hüpfte er Shyama hinterher, bis er dann nach links wegrutschte und wieder am Anfang stand.

Dies nutze sie um erneut heftig herumzuzerren, damit er endlich ihren Nacken frei gab, denn sollte es soweit kommen, dass ihr eigenes Blut floss, gab es für den liebestollen Rüden keine Rettung mehr..

Die Wölfin war wohl gerade so in Eifer und Rage, dass es weniger Sinn hatte, es nochmal zu probieren... Weichend ließ er sie los und ging ein paar Schritte zurück um ihrer 'eventuellen' Wut aus dem Weg zu gehen.

"Grr...", fletschte sie knurrend ihre Zähne und schnappte nachtragend nach seiner Fellfalte, an seiner Seite, b iss zu.

Das war wohl die Ironie des Schicksales, dass ihr Versuch ihn zu erwischen auch klappte. Quietschend winselte Roscó auf und bewegte sich seitwärts um den Biss zu lösen, er knurrte, jedoch ging das eher unter.

Als wäre das nicht genug rammte sie ihn mit ihren rest Gewicht und stieß ihn somit zu Boden. Drohend baute sie sich über ihn auf, jedes einzelne ihrer Haare war wie elektrisch geladen zu Berge gerichtet.

Der Wolf kippte auf die Seite und seine Rute fegte durch die Luft um Gleichgewicht zu finden um sich wieder aufrichten zu können, doch dass sie sich über ihn stellte, sagte ihm, dass es wohl weniger gut war, sich in irgendeiner Weise zu bewegen. Auch Roscó war geladen... eben nur auf eine andere Weise, welche aber durch den Schockaugenblick erstarrte. Seine Beine ruderten kurz und hielten dann still... Er schluckte, was man deutlich an seiner Kehle sehen konnte.

"Mach. Das. Nie. Wieder.!!", kam es, halb kläffend, aus ihr heraus. Alles an ihrem Körper war darauf ausgerichtet ihm nun in diesem Augenblick klar zu machen WER hier der Cheff ist!

Roscó wurde wohl in diesem Moment erst klar, was er sich da geleistet hatte... Wie er sich diesem wilden Instinkt hingegeben hatte, welcher dann die Oberhand erhalten hatte und ihn gesteuert hatte... Seine Ohren legten sich an "Das... tut mir leid..." gab er winselnd von sich, beschämt von sich selbst. Wie hatte er so die Fassung verlieren können?! Langsam drehte er sich auf die Seite und kroch unter Shyama hinweg und erst, als er knapp zwei Meter von ihr entfernt war, stand er auf, mit schlaff hängender Rute und leicht gebücktem Rücken sah er zu ihr zurück "Es...überkam mich..." fügte er mit Reue hinzu, jedoch hatte er es sich wohl mit dieser Fähe verscherzt... Ausgerechnet mit dieser! Wo war seine Art geblieben? Hatte sich wohl in die hinterste Ecke verkrochen und wachte jetzt erst wieder auf...

Mit wachsamen Auge beobachtete Shyama jeden seiner zaghaften Schritte. Ja, es sollte ihm leid tun! "Denk bevor du jemanden bespringst, sonst bist du nicht mehr wert, als ein reudiger Hund.", schnaubte sie wütend. Nur langsam entspannten sich ihre Muskeln wieder. Auch ihre Lefzen kehrten zu ihrer Ursprünglichen Form zurück.

"Wenn ich ein räudiger Hund sein muss, um dir Shyama nahe zu sein... muss ich wohl in das üble Fleisch beißen..." meinte Roscó ruhig. Er schaute die Schwarze an und dann eher auf den Boden zwischen den Beiden. "Ich... weiß, dass eine Entschuldigung wohl in keinster Weise angemessen ist und nichts könnte als Wiedergutmachung genommen werden, da nichts für mein rücksichtsloses Verhalten aufkommen könnte... Nur habe ich nicht mehr, als den Boden unter meinen Pfoten - nichtmal der ist Mein..."