Kapitel 1, Teil 1

"Pah, sie wird mir noch dankbar sein..", erwidert Kyo nur kühl und dreht sich um.

In fast dem gleichen Moment, als Shyama diesen Entschluss gefasst hatte, erscheint einem Donnerschlag gleich der Gevatter inmitten der bunten (?) Truppe.
"Heh, wir haben schon auf dich gewartet, alter!", spricht Kyo, in dessen Blick wirklich so etwas wie leichter Wahnsinn zu glühen scheint.

"... oO'", schweigt besagter, irritiert, dass man ihn ERWARTET hat. "Ja..."
Das in schwarz gehüllte Etwas dreht sich, noch immer mehr als nur etwas konfus, zu Shyama um und mustert sie mit köchernen Augen.

"Du stehst auf meiner Liste...", erwidert der Tod nur seelenruhig und legt die knöcherne Hand auf ihren Kopf. Dass Kyo sich an ihn heranschleicht, bemerkt er in diesem Moment nicht.

"Magst du nicht mit mir kommen?", fragt der Tod, ungewöhnlich freundlich. Hiten, der mittlerweile aus seiner verstörten Starre wieder erwacht ist, schaut nur mit großen Augen zu, wie Kyo hinter dem Gevatter sein Schwert hebt.

"... Keine Sorge... da wo ich dich hinbringe, ist es wunders-..."

Weiter kommt der Skelettmann nicht. Zwei Kilogramm scharfen Stahls durchschneiden nicht nur den schwarzen Umhang sondern auch sämtliche Knochen wie heiße Butter und lassen das einzige, was zurückbleibt - Asche - vom Wind verwehen.
Diese sammelt sich um Shyama und legt sich wie eine zweite Haut über ihre Wunde und hindert damit das Blut äußerst effektiv daran, weiterhin hinauszufließen.

"Hrm... Wer hätte gedacht, dass man den Tod töten kann..", schnurrt der nun wirklich nicht mehr so ganz dicht zu sein scheinende Kyo und nimmt das sauber halbierte Gewand in die freie Hand.

"Tja.. wer weiß...?", gibt dieser nur mit gefährlich loderndem Blick zurück und kriegt erst mit, dass ein Blitz ausgerechnet dort einschlägt wo er steht, als er bereits getroffen zu Boden geht. X_X

"oo' ... Kyo..?", fragt Hiten nur, der das Ganze mit weit aufgerissenen Augen beobachtet hat und feststellt, dass sich besagter irgendwie verändert zu haben scheint, als er aus dem entstandenen Krater aufsteht...
Kohlrabenschwarz ist seine Kleidung nun aber nicht versengt.
Wankend steht er, ist aber noch putzmunter.
Sein Schwert blitzt, obwohl es nicht geschwungen wird.

Und das Seltsamste; Von ihm geht eine unheimliche Aura aus, die sich nach kaum mehr als nichts anfühlt... Als wäre er nur eine Sinnestäuschung.

" . . .", schweigt besagter nun statt dem Gevatter in schwarz Gehüllter nur verdutzt und schaut an sich herab. Da entdeckt er dieses merkwürdige Ding an seinem Handgelenk, das wie eine runde Scheibe aussieht und von einem Lederband an seinem Arm festgehalten wird. Auf der Scheibe sind zwei Stäbchen, von denen sich eines jede Sekunde weiterbewegt. Moderne Menschen würden dieses Gerät vielleicht "Armbanduhr" nennen, aber Kyo kennt den Begriff dafür nicht. So starrt er weiterhin darauf und zuckt mehr als nur etwas zusammen, als das Ding plötzlich ein paar Mal laut piept und ein kleiner leuchtender Pfeil in eine scheinbar willkürlich gewählte Richtung zeigt.

" ......."

Bei Kyo dauert dieser Vorgang des Denkens ein paar Momente länger. Was ihn dann jedoch völlig aus dem Konzept bringt, ist dieses Geräusch, das sich merkwürdig nach Pferdehufen anhört und schnell lauter wird und erst endet, als ein schneeweißes Pferd aus dem Nichts über die Lichtung prescht und ihn dabei - fast - überrannt hätte.

Kyo schaut nur zu dem Pferd und legt ungläubig eine Hand an dessen seidigen Hals. " . . ."
Hiten seinerseits hat die Fassung wiedergefunden und krabbelt zu Momi, die er gleich an ihrer andersartigen Ausstrahlung erkannt hat.