Kapitel 14: Breath of Fire X

Viranis Kopf hob sich, doch die Stacheln auf ihrem Hinterkopf waren mit festen Seilen in sämtliche Richtungen befestigt, sodass sie ihn kaum einen Millimeter heben konnte. Auch ihre Flügel waren festgezurrt.
Stattdessen brummte sie "Rhurest..." sie schnaufte und eine kleine schwarze Rauchfonäne stieß waagerecht zum Boden aus ihrer Nase und hüllte die Person vor ihr in dichten Qualm.

Sich von dem Rauch nicht beeindrucken lassend wirft der Mensch ihr nur einen verächtlichen Blick zu. "Puste nur, du wandelnder Schlot, bald bist du tot.."

Sie hob die Lefzen und ihre giftgrünen Augen funkelten... "Nicht bevor du im 'Schlot' liegst..." grollte sie in der Drachensprache... Ihre Augen wandten sich in die Richtung, aus der sie ihren neuen Gefährten gehört hatte, aber ganz sehen konnte sie ihn nicht. Ihr ganzer Körper wollte sich gegen die Ketten aufbäumen, aber es half nichts. Selbst wenn diese Rüstungen feuerfest waren.... Irgendwo gab es immer Lücken, wo das Feuer auf Haar und Haut treffen würde... aber selbst wenn sie wollte, könnte sie nicht.... "Rhurest!" wiederholte sie, den Körper gespannt "Wo sind wir..." fügte sie nun weniger energisch hinzu.

"Ich weiß nicht...", erwiderte er, ebenfalls in Draconia, der Drachensprache, und fügte ein "Aber es klang so, als wollten die aus unserer Haut Kleidung machen.." an

Ihre Klauen spannten sich an und kratzten über den Boden des Käfigs...
"Diese...Würmer!" fauchte sie und versuchte nocheinmal gegen die Ketten anzukämpfen, vergebens. "Wie haben sie das geschafft...." murmelte sie, entrüstet.
Der feige in die Rüstung Gekleidete wies Virani mit einer Stange zurecht, die er auf ihre Nüstern schlug. Wollte sie zurechtweisen, doch dieses Verhalten stachelte sie noch weiter an, aber mehr als qualmen ging nicht. Oder könnten sie einfach in ihre Menschenhaut schlüpfen und zumindest aus den Käfigen flüchten?

Rhurest versuchte im Moment ihres Gedankens genau das, musste aber durchaus schmerzhaft feststellen, dass jegliche Magie von den vermeintlichen Stahlseilen aufgesogen wurde. //Magieblocker! Verd...!!!\\, fluchte er in Gedanken.

Virani selbst wagte es nicht. Wenn, dann müssten sie es beide, gleichzeitig tun. "Hn. Da ist die vierbeinige Schlange gleich ruhiger." grinste der Kerl und schritt davon.
So viele Käfige, stellte die Drächin fest. Zumindest die Anzahl, die sie sehen konnte... "So will ich nicht enden!" protestierte sie. Wo war Carapatos? Wo war sie selbst überhaupt?

"Wir müssen hier weg.. sonst sind wir in weniger als einer Woche tot..", haucht Rhurest, sich erneut gegen die Ketten streubend, natürlich ohne Erfolg. "... wenn sie uns rausholen.. dann ist unsere einzige chance.."

Etwas anderes hatte Virani nicht vor. Aber wann würde man sie rausholen? Heute noch? Morgen? Oder gar erst in einer Woche, wie Rhurest sagte?
Diese Männer wussten, wie man mit Drachen umzugehen hatte. Sie hatten sie im Schlaf gefangen! Sie hätten sich nicht außerhalb der Höhle hinlegen sollen...
"Was hast du dann vor?" wollte sie wissen.

"Dann werde ich sie beschäftigen und du fliehst", antwortete er ruhig und legte sich wieder entspannter ab.

"Wir fliehen beide." sagte sie mit Nachdruck. "Ich kann sie genau so gut ablenken!"

"Hn.. Du trägst ein Ei in dir.. du wirst gefälligst machen, dass du dich in Sicherheit bringst.. >) Ich komm ja nach.. so schnell wirst du mich nicht los", schnurrte er und bewegte das Einzige, was nicht angekettet war, den peitschenartigen Schwanz.

Sie schnaufte, nachdem sie kurz gestutzt hatte. "Aber..." beharrte sie und hörte wie sich die Ketten spannten, als sie den Kopf heben wollte.

"KEIN Aber!", schnaubte er, grinste dabei aber zähnebleckend. "Wenn wir beide hierbleiben, können wir uns auch direkt häuten lassen"

Sie grummelte. "Wie willst du mir in deiner Lage etwas vorschreiben" stichelte sie,musste dann lächeln, aber schnaubte dann ernster "Nagut..."

">3 Schön, dass du vernünftig bist", gurrte er auf ihre Zustimmung hin.

"Sie dich um... was siehst du?" fragte Virani, unfährig sich selbst umzuschauen. Sie kannte sich aus. Zumindest besser als Rhurest. Hoffte sie. Wer wusste schon, wohin sie die Menschen gebracht hatten.

Er tat, wie ihm geheißen, und sah sich um. Doch die vielen Käfige versperrten die Sicht doch recht stark, sodass er ihr nicht groß antworten konnte. "Tut mir leid, ich kann nicht viel erkennen.."

"Streng dich an!" erwiderte sie schroff. Irgendwas musste es doch geben, das sie kannte! "Ein auffälliger Felsen, Berge... irgendwas!" murrte sie und spürte, wie die Ketten gegen ihre Flügel drückten.

"Ich kann nichtmal den Himmel sehen... nur so eine komische, aalglatte Decke..", gab er zurück, Rauch bis zur Decke pustend, wo sich die Wolken aufteilten.

"Hrmpf..." raunte sie und hätte gern den Kopf geschüttelt.
"Heh! Ruhe da hinten!" rief einer der Männer barsch, mit tiefer Stimme, der das Grollen der Drachen gehört hatte.
"Sag mir, wie die Decke aussieht..." fügte sie hinzu, obwohl sie sich wenig daraus versprach. Höhlen glichen oft wie ein Ei dem anderen...

"Wie der Stein einer Höhle..", erwiderte er. "Sieht gewölbt aus.."

Sie verdrehte die Augen nach oben, doch weit reichte ihr Blick nicht. So kamen sie nicht weiter. "Ich spür einen Luftzug" merkte sie an und ließ die Ketten leicht rasseln. "Ist in dieser Richtung irgendwas. Na komm schon!" Sie mussten zumindest den Ausgang dieser Höhle finden, um überhaupt fliehen zu können. "Licht, Sonne...?" Vor sich hatte sie nur die Käfige und konnte kaum bis zur Höhlenwand vor sich blicken.
"Hoh!" kam es von hinten "Langsam!"

"... Was ist das?", knurrte Rhurest, diesmal in der Menschensprache, um eventuell eine sinnvolle Antwort zu erhalten.

Rumoren folgte. Schweres Holz schob sich auf großen Rädern über den unebenen Boden. Eine Käfigreihe hinter Rhurest und Virani war ein großer, freier Platz. Der Boden war befleckt mit einer dunklen Schicht. Riesige Flecken überall. Auf den ersten Blick schien es Rost zu sein. Aber so viel?
Ketten klirrten und wieder erklang das Raunen des Holzes.
Ein zehnköfpger Trupp hatte eine große Apperatur herbeigeschafft. An den Riemen und Ketten und Ösen war zu erkennen, das man dort wohl einen Drachen hineinverfrachten konnte. Schmutzige Haken hingen herab.
"Ah." sprach einer der Kerle "Das mein Lieber ist deine Zukunft." er schlug mit einer der Eisenstangen gegen die Stäbe Rhurests Käfig.
"Los! Bevor die Ketten die schönen Schuppen dieser Viecher verletzen und unschöne Kratzer zurückbleiben!" rief er seinen Kameraden zu.
"Was..." Virani zuckte "Was hat er gesagt?" wollte sie wissen, der Menschensprache nicht vollkommen bemächtigt, als die Menschen in Bewegung kamen.