Kapitel 14: Breath of Fire X

"<D Hab noch nie was Schöneres erlebt", schnurrte er mit aller Ehrlichkeit. "; ) Du bist die Wucht, Süße!"

Das Schmunzeln konnte sie nicht mehr verhindern, welches ihr über die Drachenlefzen kam. 'Die Wucht', wiederholte sie in Gedanken. Gut. Er hatte ja auch keine Vergleichsmöglichkeiten - wohl glücklicherweise!
Sie ließ sich dazu verleiten, näher an ihn zu kriechen. Sie fragte sich, was er dachte. Was er jetzt vorhatte. Sie legte den Kopf nahe seines Körpers und lugte zu ihm hinauf, gurrendes Grollen war aus ihrer Kehle zu hören.
"Und du... bist vielleicht anders, als ich es erst gedacht habe?" schnitt sie ihre Fragen vorsichtig an.

">3 Anders? In wiefern? Gut anders oder schlecht anders?", fragte er sogleich nach und rieb seinen Kopf an dem ihren.

Sie drückte ihm ihren Kopf entgegen und kurz war das dumpfe Schaben und Kratzen zu hören als seine Hörner und ihre Stacheln am Hinterkopf aneinanderrieben. "Ich weiß noch nicht?" Sie brachte seinen Kopf unter ihren und drückte ihn hinab "In gewisser Hinsicht 'Gut anders'. Gibt genug Drachen die von sich prahlen und wenn es ernst wird, wohl kaum imposanter sind als eine Maus..." sie richtete sich etwas auf und schob sich nach vorn "Und den Rest muss ich mir erst noch durch den Kopf gehen lassen." brummelte sie Alles- und Nichtssagend in die Nähe seiner Ohren.

"Hrm..", schnaufte er und drückte von unten leicht gegen ihr Kinn. "Dann werde ich dich schon noch überzeugen >3 Du wirst mich nicht mehr los", kündigte er desweiteren an.

Das war wohl genau das, was sie hatte hören wollen.
Aber er sollte bloß nicht denken, dass sie ihm jetzt zu Pranken lag - nur weil er ihr einen überaus schönen Akt beschehrt hatte.
Sie setzte sich auf die Hinterbeine, gab seinem Schieben nach und drehte den Kopf dann weg, neigte sich nach links "Ich hab Hunger..." sagte sie plötzlich und sah sich um "Das Schaf reicht mir nach dem 'Rumtollen' nicht." So eine wunderschöne Überleitung! "Vielleicht fress ich dich ja jetzt doch? Gibt es nicht Spinnen die sowas machen?" grinste sie

"o,o Oh? >3 Hunger hat das Mädchen?", schnurrte er sogleich. ">3 Lass mich dir einen Beweis meines Begehrens geben... Indem ich dir was für dein süßes Bäuchlein hole!"

Warum nicht? Sie drehte sich ihm zu und nickte "Na da bin ich gespannt!"

Mit diesen Worten ging er geduckt von ihr weg und flog anschließend auf. "<D Bin gleich wieder da."

Sie blickte ihm hinterher. Das glaub ich dir, dachte sie für sich, suchte sich aber für die Zeit einen besseren Platz und fand diesen zwanzig Schritt weiter entfernt in einer Mulde, die im trockenen und rissigen Boden war, wo sie sich halbwegs einrollte. So langsam wollte sie die Sonne wieder auf den Schuppen spüren, außerdem etwas in ihrem Magen "Grrmlghnag...=_=" gluckerte dieser.

Doch lange blieb das Weibchen nicht alleine. Schon bald kam ihr Verehrer mit einer Kuh in den Hinterklauen und einem Pferd in den Vorderkrallen zurückgeflogen.

Virani wartete regungslos, wie ein Fels unter hunderten. Aber dann zuckte ihr Kopf hoch, als das Flügelschlagen zu hören war. Sie versicherte sich erst, dass es sich um Rhurest und nicht etwa um die Wachdrachen handelte, erst dann erhob sie sich und sah die zwei großen Broken in seinen Klauen "o.o... Wow." meinte sie ehrlich und voller Vorfreude mit den Flügeln zuckent. Sie zügelte sich aber und riss ihm die Beute nicht gleich aus den Klauen. "...!"

Einen Moment lang schräg über ihr schwebend ließ er seine Beute fallen. "<D Guten Appetit!"

Virani zuckte mit dem Kopf zurück und folgte der fallenden Beute mit den Augen.
Kurz verharrte sie an Ort und Stelle und schnupperte dann mit fauchendem Atem an der Beute. Zuerst das Rind oder das Pferd. Sie sah hin und her und packte dann das Pferd und zog es zu sich heran. Sie ließ sich keine Zeit und achtete auf keine Etikette, sondern riss beherzt große Broken heraus und brachte die Oberschenkelknochen zum bersten, den sie gerade im Maul hatte.
"^-^ Mhhhh!" grollte sie und verschlang den Rest des Huftieres mit Genuss.
"Das gibt einen dicken Pluspunkt!" lobte sie das Männchen und schenkte ihm einen Blick.

"^,.,^ Sehr gut!", freute sich dieses und hielt respektvollen Abstand, um dem Weibchen bei ihrem Mahl zuschauen zu können.

Nur der Kopf des Pferdes war übrig geblieben und ein Huf mit einem Stückchen Bein. Da war doch kaum etwas dran!
Mit blutverschmiertem Maul fuhr sie mit den Nüstern über das Fell der Kuh und sog deren Geruch ein, dann sah sie auf und nickte Rhurest zu und lächelte "Komm her," forderte sie ihn auf.

">3 Es ist dein Fresschen!", erwiderte er, näherte sich aber vorsichtig.

Sie schob den Kadaver ein Stück vor "Das ich mit dir teilen will und wehe du schlägst es mir aus!" fügte sie hinzu und hob die Kuh beim Hinterbein vom Boden hoch und schwenkte sie ein wenig zu Rhurest herüber.

"Drache dankt <D", gurrte er und riss von der Kuh eine Vorderkeule ab, damit auch ja genug für seine Geliebte übrig blieb.

Sie schnaufte leise und ließ sich mit dem Rest der Beute etwas Zeit. Aber als sie dann fertig war, war sie auch wirklich satt.
"=o=...Ufff..." ließ sie sich vollgefressen nieder und streckte die Flügel.
Allmählich färbte sich der Himmel und war am Horizont schon in ein helleres Blau getaucht unter das sich ein orange mischte.

Wachend legte Rhurest sich neben sie und einen Flügel über ihren Rücken. Anschließend platzierte er seinen Kopf noch auf die Vorderpfoten.

Sie ließ sich auf die Seite kullern. Ein voller Magen machte müde. Und das war Virani nun auch. Sie gähnte und ihr Atem ging langsamer, gleichmäßiger. Sie fühlte sich gut - und wohl. Geborgen. Wie lang war dieses Gefühl nicht mehr in ihrer Seele erblüht?

Ebenso erging es ihrem Beschützer, der zwar die Augen geschlossen aber die Hörlöcher für eventuelle Gefahren offen hatte. Er kuschelte sich an die neue Gefährtin und spürte die Wärme, die für einen Kaltblüter eigentlich untypisch von der Flamme in ihrem Inneren ausging.

Die Sonnenstrahlen tasteten sich langsam über den Boden und heizten die Steine auf. Erst nur schwach, aber mit dem Steigen der Sonne würde auch die Hitze zunehmen.
Virani säuselte vor sich hin und die Schwanzspitze zuckte immer wieder auf.

Rhurest war im Laufe der Nacht doch eingeschlafen und erwachte nur langsam aus seinem Schlaf, einen unglaublichen Brummschädel verspürend. "~~ .. Kch.. verdammt..? oO'!?"

Erst jetzt bemerkte er, dass er in einem großen Käfig lag, die Flügel mit Stahlseilen an den Körper gebunden. Und noch schlimmer; Virani war nicht da. Oder, um ganz genau zu sein; Ihr Käfig stand direkt neben seinem. Beide standen in einer Unmenge von anderen, noch leeren Käfigen, bewacht von zwei Duzend schwer bewaffneten Menschen in offensichtlich feuerfesten Rüstungen.
Der Rüde versuchte aufzustehen, doch seine Beine wollten einfach nicht reagieren.. "Süße...!", flüsterte er, um nicht die Aufmerksamkeit der Wachen zu erregen.