Kapitel 14: Breath of Fire X

"=.= Was zum ...?", brummte besagter, als er sich angesprochen fühlte. "Hey Süße, wer ist das?"

Das kleine Wesen, mit dem dünnen Hals und dem langen Kopf, aus dessen Maul oben und unten die dolchartigen Zähne herauslugten und ihm so einen irgendwie 'dümmlichen' Ausdruck gaben, huschte flatternd vor Rhurest's Gesicht herum und beäugte ihn sich, dann von allen Seiten "Das ist doch nicht etwa... Wie kannst du! Ein Fremder! Ein ... Man wird ihn zerfetzen und... uns auch!" sagte er panisch und huschte zu Virani rüber, nachdem er wie ein wilder Fledermausschwarum den Fremden unrundet hatte.
"Ich hab ihn auf den Säbelfeldern aufgegabelt, er wurde von den Menschen-"
"Was? Menschen! Da hast du's! Scheuch den davon oder friss ihn! Aber mach was!"

"ICH fress DICH gleich, du Fledermaus!", schnaufte Rhurest daraufhin. "Mach die Fliege.. oder Mücke... oder.. ach, verfatz dich einfach òo"

Aufgebracht flatterte der kleine Sumpfdrache mit den Flügeln "Ich hack dir gleich die Augen aus! Mal sehen wie groß dein Maul dann noch ist!" blaffte der kleine zurück. Dass er gerade einmal so groß war, wie ein Vorderbein eines Gegenübers, interessierte ihn wohl nicht.
"Carrapatos!" zischte Virani nun, die inzwischen ihre menschliche Gestalt angenommen hatte.
Langes, schwarzes Haar fiel ihr bis über den Busen und die immernoch stechend jadegrünen Augen blickten nun zu dem Flattermann. "Es reicht jetzt! Der ist harmlos." sprach sie und zupfte an ihrer knappen Kleidung herum. Sie hätte auch nackt dort stehen können. Das nötigste wurde bedeckt. Das, was die Menschenfrauen unter ihren Kleidern trugen, hatte sie sich als ausreichende Kleidung ausgesucht. Schwarz wie ihr Haar war das bisschen Stoff. Zwei lange Narben zogen sich über ihre Seite und den Bauch.
"Mistkerle..." fluchte sie, wandte den zwei Streithähnen den Rücken zu und reckte die Hand zu ihrer Schulter, wo zwei runde Fleischwunden bluteten.

Bevor es zu weiteren Diskussionen kommt, schnappte Rhurest sich den Sumpfdrachen und warf ihn sich über die Schulter und damit aus der Höhle, ehe er ebenfalls in die kompaktere Form wechselt. Er hasste die Rückverwandlung bald noch mehr als die in die Drachengestalt, denn es war unglaublich unangenehm, wenn die Stachel in die Haut zurückwanderten, die Flügel zusammenschrumpften und die Schuppen sich wie in Flammen stehend auflösten.

Man hörte draußen einen dumpfen Laut. Carapatos war wohl gegen einen der Felsen geflogen.
Virani beachtete die Beiden gar nicht. Sie wusste, wenn es Carrapatos wirklich an das Leder gehen sollte, wäre er schneller weg, als man einen Bolzen von einer Armbrust abschoss.
Wie passend der Gedanke doch war... Sie setzte sich auf den kalten Steinboden und verdrehte den Kopf, aber erblicken konnte sie die zwei Wunden nicht, aber spüren. Sie hasste es. Zwar war sie in Menschengestalt immernoch anderen überlegen, aber diese Form war dennoch empfindlicher.

Trotz der Menschengestalt waren Rhurest's Sinne nicht abgestumpft genug, als dass er das Blut hätte überriechen können. So näherte er sich Virani vorsichtig und vor allem schweigend.

Mit einem Handgriff hatte sie sich die langen schwarzen Haare weggestrichen und sich über die andere Schulter gelegt, sodass ihr Nacken und die Wunden frei waren. "Dass sie einem auch immer ans Leder wollen..." brummte sie.
Ohne zu sehen fuhr sie mit den Fingerspitzen über die Fleischwunden und biss sich auf die Unterlippe.
Leise tippelnd und fluchend kam Carrapatos in die Höhle zurück und schüttelte den Kopf "Virani!" rief er gleich und sprang Rhurest in die Kniekehlen, um Virani vor einem vermeintlichen Angriff, wie es in den Augen des kleinen Raptordrachens ausgesehen hatte, zu schützen.

Das riss den Kerl allerdings um, sodass er Virani auch noch in den Rücken stolperte, und fiel auch noch so unglücklich, dass ihre Wunde unerwarteten Besuch von seiner Zunge bekam.

Ehe sie überhaupt registrierte, was passierte, wurde sie von einem Gewicht nach vorn gedrückt und lag dann unweigerlich bäuchlings auf dem Boden "AH! x__X" hörte man nur.
Carapatos hatte sein Handeln schon bereut und war von den Beiden gewichen "Vi-ra-ni?" stotterte er und beäugte die Beiden mit Gewissensbissen.

Ihr Blut schmeckend kippte bei Rhurest irgendein Schalter um, weshalb er die Gelegenheit nutzend ihre Wunden zu pflegen begann. ">P ..."

Sie kniff die Augen zusammen, da sich irgendwas kleines Warmes durch ihre Wunden schob. Erst brannte es stark. Sie öffnete die Augen und drehte den Kopf zur Seite und sah Rhurests Gesicht, zumindest einen Teil. Er leckte doch jetzt nicht wirklich über ihre Schulter!
Sich dagegen wehren wollend, stemmte sie die handflächen gegen den Boden um sich hochzudrücken "Verdammt! Such dir nen Stein an dem du rumlutschen kannst!" raunte sie und sog die Luft scharf ein.

">P Nee...", erwiderte er und legte beide Hände auf ihre Schultern, drückte sie wieder runter. "Halt still, Süße. Ich hol nur den Dreck da raus" Mit diesen Worten setzte er sein sinisteres Werk fort.

"Hffff..." schnaubte sie und versuchte dagegen anzugehen, doch wenn sich so ein Drache etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihn nicht so leicht davon abbringen. "Der einzige Dreck, von dem ich mit entledigen muss, LIEGT AUF mir!" protestierte sie weiter und musste immer wieder spüren, wie seine Zunge durch ihre Wunde strich "Grml!" Sie krallte die Finger in den Boden.
Carapatos huschte um die Beiden herum, flatterte über Rhurest und schnappte nach seinem Kopf "Runter! Los! Sofort!"

Auf dieses aufdringliche Getue hin fing Carapatos sich einen Flammenstoß ein, der das Lecken nur kurz unterbrach. "Kusch!"

Mit versengten Nüstern landete Carapatos etwas entfernt und schüttelte den Kopf hin und her und kratzte sich über die wunde Nase.

Da dachte sie, er würde hören, doch sie wurde enttäuscht. Natürlich hörte er nicht auf!
Mit der Hand griff sie nach vorn und bekam Halt an einem kleinen Spalt im Boden und wollte sich nach vorn wegziehen, aber auch das scheiterte.
"Der Dreck ist schon längst raus, verdammter Mistkerl! Ich hätte dich zu den Speichelleckern bringen sollen!"

Zu ihrer Überraschung ließ Rhurest aber dann doch von ihr ab. "<) Wieso? Ich meins doch nur gut!"

Sie nutzte ihre Chance und kroch das Stück dann voran und drehte sich zu ihm, um ihren Rücken vor ihm zu schützen "Vielleicht fragt man dann vorher!" blaffte sie, doch wusste sie, dass sie ihm natürlich nie gewähren lassen hätte - selbst hätte er gefragt!
Eine Gänsehaut überkam sie und sie sah mürrisch zu Rhurest ">_>... Wer weiß wo du schon mit dem Ding warst!"

"<D Nirgends, ich hatte noch kein Weibchen", antwortete er und nähert sich ihr wieder. ">) Komm schon, so unangenehm fandest du's doch nicht!"

Carapatos wollte wieder dazwischen gehen, aber er hatte noch Tränen in den Augen von der ersten Stichflamme ">.,<..."

Flink war Virani auf den Beinen und wich zurück "Als hätte man mir einen Igel durchs Fleisch gezogen!" log sie und wankte noch ein Stück, ehe sich der kalte Fels an ihren Rücken schmiegte und sie nach vorn zuckte, da ein schroffer, spitzer Fels in der Nähe der Wunde gegen die Haut schrappte.

"<D du kannst nicht gut lügen", schnurrte der Rüde und machte einen leichten Satz nach vorn, sodass sie durch ihren eigenen Ausweichsprung in seinen Armen landet.

Ihre Wange schmiegte sich ungewollt an seine Brust "o_O'..." und mit jedem Atemzug drang sein Geruch in ihre Nase.
"Lass....das...!" versuchte sie noch gerade so überzeugend wie möglich rüberzubringen.

Allerdings ließ er sie nicht los, passte aber auch auf, ihre Wunde nicht zu berühren. "l3 Du solltest das versorgen lassen, sonst gehst du zugrunde.."

Sie wusste, dass er Recht behalten konnte. Die Wunden könnten sich entzünden. Könnten!
Sie hob die Hände und drückte die Handflächen gegen seinen Oberkörper "Ein verletztes Weibchen, dass du 'versorgen' kannst und das schwach wird...Das hättest du gerne, was?" redete sie gegen ihr eigenes Empfinden an.
Er roch doch so gut... Sie erwischte sich, wie sie die Luft tief einsog. Nein! Sie musste sich konzentrieren!

Ihr Schnuppern kaum überhören könnend grinste Rhurest nur verschmitzt. " 'türlich! >)", war seine Antwort.