Kapitel 05: Wolf Quest

"Ich beantworte dir nur deine überflüssigen Fragen, Schwarze." gab Tibanna zurück. Ihre Nase richtete sich gen Boden und sie schnupperte. Der Gestank der toten Hunde stieg ihr in die Nase und sie schnaubte. Langsam bewegte sie sich weg, setzte eine Pfote vor die andere um vielleicht irgendwann ein Örtchen zu finden, an dem sie sich ausruhen konnte, ohne diesen Gestank der Hunde und Menschen.

"Wohin willst du?", fragte Shyama beiläufig, als sie ihr rechtes Hinterbein hebte und sich hinter ihrem Ohr kratzte. Langsam spürte sie, wie ihr Körper und ihr Gemüt wieder auf ''normal'' umschalteten.

"Möchtest du wirklich eine Antwort, oder soll ich lieber wortlos weitergehen?" fragte Tibanna erst, gab dann aber doch Antwort "[i]Nötig ist es nicht... jedoch wäre ein Fleck voller Ruhe ein Anfang. Danach ziehe ich weiter - genug?[i/]" die Wölfin leckte sich über den Fang und langsam begann sie ihr blutgetrocknetes Fell zu stören. Sie senkte ihr Hinterteil und leckte drei, vier mal über eine der Wunden um das Blut zu nässen und es dann abzulecken. Ein Schrecklicher Geschmack... Blut der Hunde. Abartig, genau wie ihre Menschen.

"Ich kenne eine Stelle, die ruhig und abgelegen ist.", meint Shyama und erhebt sich. "Komm mit, wenn du möchtest, oder bleib hier und warte auf die Rückkehr der Menschen", spricht sie und trapt langsam östlich, in den Wald hinein, los.

Tibanna ging noch ein paar Schritte und blieb dann stehen. Sie sah der Schwarzen nach, die schon auf dem Weg war. Wohl zu der genannten Stelle... Die weiße Fähe sah an der Fremden vorbei, in den Wald hinein. Es sprach gegen ihr eigentliches Vorhaben, der Wölfin zu folgen, jedoch wäre es sicherlich ein besserer Schachzug, wenn sie es täte. Zaudernd drehte sie sich dann um und schritt dem schwarzen Schatten dann hinterher. Es erinnerte sie an Momente aus ihrer Vergangenheit, jedoch war dieser Wolf real und kein Traum... Tibanna hoffte nur, dass es nicht weit war. Laufen könnte sie, aber gut täte es ihr nicht "Was treibt dich dazu, mir zu helfen?" fragte sie und hatte dabei nicht mehr zu sehen, als die Flanken der dunklen Fähe.

"Ich bin eben eine nette Wölfin...", meint sienach mehreren Minuten des Schweigens nur schlicht. Ca. 5 Minuten waren sie nun schon unterwegs. Shyama führte die Weiße immer dichter in den Wald hinein. düster war es hier, kaum mehr ein Lichtstrahl viel hier herein, so dicht waren die Bäume. Da kamen sie plötzlich zu einem kleinen Höhleineingang, der etwas versteckt hinter Blättern und Büschen war.....

Dass ihr nicht geantwortet wurde, nahm Tibanna nicht wirklich zur Kenntnis, doch der Satz dann ließ sie fast schnappend Lachen. 'Nett'... dachte sie sich und blieb stehen, als sie diese Höhle sah. Das schien wohl die Stelle zu sein, die die Wölfin meinte. Tibanna lief weiter, bis sie neben ihr stand

"Die Frage ist eher, warum sollte ich es nicht tun?", sprach sie, als Tibanna aufgehohlt hatte.

Sie wechselte den Blick von der Höhle zu der Wölfin. Man sah, dass sie nachdachte "Es ist nicht selbstverständlich, dass du mir hilfst. Nicht jeder Wolf ist so. Andere würden mich vielleicht sogar noch ganz hinrichten." erzählte sie ihr.

"...Vielleicht die, die ein Rudel besitzen. ", spriht sie und schreitet auf die höhle zu.

"Auch Einzelne..." verbesserte Tibanna sie und folgte ihr langsam. Bevor sie eine Pfote in die Höhle gesetzt hatte, wurde erst in der Luft gewittert, auf andere Tiere geprüft, jedoch schien diese Höhle von keinem Bären bewohnt, zumindest war sie schon lange nicht mehr von einem betreten worden. Die weiße Wölfin folgte den Höhlenwänden außen und ließ sich dann sieben Wolfslängen vom Ausgang entfernt nieder, legte sich hin und verschnaufte. Dann begann sie über das Blut zu lecken und hörte nicht eher auf, bevor nicht der letzte Tropfen aus ihrem Fell war. Ein Schöner anblick war sie aber durch die Wunden nochimmer nicht, aber das würde vergehen. "Du streifst auch allein umher?" fragte sie dann feststellend und legte den Kopf auf die Pfoten, schloss die Augen kurz um zur Ruhe zu finden.

"Richtig erkannt.", sprach Shyama mit gesenkter Stimme. Auch sie lies sich nieder, etwas weiter entfernt von Tibanna. "Seit ich denken konnnte..", setzte sie noch hinzu und lies sich dann plump auf ihre Seite fallen.

Leicht öffnete Tibanna die Augen und linste zur Wölfin hin. Seit sie denken konnte? Also war sie schon von jüngstem Alter an auf sich gestellt? Tibanna hob leicht den Kopf an und betrachtete sie "Wie konntest du überleben?" wollte Tibanna wissen. Sie selber wusste, wie hart es dort draußen war, wenn man alleine war. Sie selbst war und ist es. Damals war sie ebenfalls jung gewesen, allerdings schon eher ein Jungwolf, als es passierte.

"...Das ist eine lange geschichte...", meinte sie etwas zögerlich. Ihre Vergangenheit war alles andere als rosig gewesen.

Tibanna kam dieser übliche Satz "Ich habe Zeit." in den Sinn, jedoch unterließ sie es. Schließlich hatte sie es selbst nicht gern, wenn man sie nach ihrer Geschichte befragte. Sie nickte "Mhm." ,sah sie noch einige Momente an und senkte den Kopf dann wieder auf die Pfoten "Du kommst von hier oder hat es dich auch nur in diese Gegen verschlagen?" sagte sie anstelle des anderen Satzes.

"Uhrsprünglich kam ich von hier..", sagte sie nach einiger Zeit. "Als ich noch ein WElpe war... Doch dann kamen die Menschen und nahmen mich mit.", sprach sie ruhig, die Augen schließend.

Nach dem Verarbeiten ihrer Worte hob sie den Kopf wieder an "Sie nahmen dich mit?" fragte sie "Wofür? Du musst ihnen wieder entkommen sein, schließlich liegst du vor mir." setzte sie hinzu und musterte die schwarze Fähe.

"......Ja ichbin entkommen,allerdings erst nach einigen Jahren der Gefangenschaft.", erwiedert sie trocken. Bitter sind die Erinnerungen an die Käfige und der Gestankt der Menschen die dort lebten.

Die Ohren der Weißen stellten sich hellhörig auf und kurz zuckte ihr Schweif auf. "Sie hielten sich gefangen? Wieso? Diese Biester töten doch jeden Wolf." meinte sie und wartete auf die Aussage der Schwarzen. Es war ihr Wissen, was sie hier darlegte. Immer, wenn Menschen auftauchten gab es nur Tote... Jedoch erinnerte sich aucb Tibanna an das verschwinden ihrer Mutter und des restlichen kleinen Rudels. Keine Spur war von ihnen geblieben, kein Haar und auch kein Bluttropfen im Schnee... Aber soetwas war selten. Mensch hieß Tod.

"Damit ich die Hunde von anderen Menschen zerfetze.", sprach sie kühl. Sie hatten sie als 'Kampf''''HUnd''''' misssbraucht. "Von meinem Rudel liesen sie desswegen nur mich überleben. Ich war die jüngste." Ohr ja, das Wort Mensch bedeutete Tod..

Ihren Möglichkeiten entsprechend setzte Tibanna sich auf und erwiederte nicht sofort etwas. Ihre Mimik veränderte sich, wenn auch nicht offensichtlich, jedoch konnte man aus ihren mandelförmigen Augen lesen, dass sich Misstrauen und vielleicht sogar Hass festsetzte. "Ein... Sklave der Menschen? Ein Hund also?" sagte sie mit vorwerfendem Ton

"Hättest du dich von diesen Kötern totbeißen lassen?", knurrt sie tief.

Leicht stellte sich der Nackenkamm der weißen Wölfin auf. "Du bist lieber Sklave dieser Monster?" setzte sie entgegen ohne die Frage zu beantworten. Der Gedanke, dass diese Wölfin mit Menschen und Hunden zusammen gewesen war... Er schien für Tibanna wie aus einem schlimmen Traum, wie eine Tatsache, die so undenkbar war und gleichzeitig verbannt gehörte.

"Denke ja nicht, dassich es genossen hätte.", knurrte sie erneut, der Weißen drohende Blicke zuwerfend. Danach schloss sie ihre Augen und schnaubte abwährtend. "Wenigstens haben sie bekommen, was sie verdienen...>)"

Drohend gucken war eine Sache für Tibanna, die ihr sehr leicht viel. Einfachste und leichteste Übung. Ihre Nase zuckte, jedoch zeigte sie keine Zähne. Für Tibanna war es unverständlich, dass man sie als Wolf fing und dann für solche Zwecke nutzen würde. Sie kannte sie Vorlieben der Menschen nicht - und wollte es auch eigentlich nicht. Dass sie bestialisch waren, reichte ihr. Einen netten Blick konnte sie fremde Fähe nicht von ihr erwarten, denn jeder Wolf, der sich mit Menschen abgab, der mit ihnen zusammenlebte, freiwillig oder nicht, würde für die Polarwölfin immer einer dieser Sklaven bleiben. Doch der letzte Satz und allgemein das Wesen der dunklen Wölfin ließ Tibanna zweifeln. Ihr Verhalten glich nicht dem eines Hundes. Ihre Worte lobten die Menschen kein bisschen. Sie hasste sie, wie Tibanna... "Du hast sie getötet?"