Kapitel 14: Breath of Fire X

"Hm.. dann sollten wir den Rest des Weges laufen.. Ist ja nicht mehr weit.", sprach er und lehnte sich ein wenig gegen sie, um ihr Halt zu geben. "Kannst du stehen?"

Schnaufend erhob sie sich, an Rhurest gestützt auf. Noch einen Augenblick wankten ihre Beine, konnten sie aber tragen "Ja..." sie blickte zu Boden.

"óô' ... Und du bist sicher, dass du in Ordnung bist? Du siehst wie halb tot aus..", stellte er mit einem Blick auf ihre müden Augen und ihre schlaffen Bewegungen fest.

"Na, selbst ein halbtoter Drache kann immernoch gefährlich werden." scherzte sie, nicht wirklich erfolgreich. "Es geht....wirklich..." Aber das hatte sie auch vor dem Sturz aus luftiger Höhe gesagt... Sie verweilte und schaute Rhurest an "Vielleicht..." sie wandelte ihre Gestalt, auch wenn es sie noch weiter auszehrte und lehnte nun als Mensch an Rhurests Bein und war schon mehr am Schlafen, als alles andere "Du könntest mich tragen..."

"Wird reichlich komisch aussehen... na von mir aus..", schnaubte er, doch recht belustigt über diese Vorstellung und legt sich auf den Boden. Ein Anstubser sollte Virani davor bewahren, einzuschlafen. ">3 Na na, schlafen kannst du, wenn du oben bist."

"Jaja..." sagt sie wie ein quängeliges Kind und hiefte sich auf Rhurests Rücken, platziert sich zwischen seinen Schultern und der Länge nach ruhte sie auf ihm. Die Schulter pochte, aber hauptsache sie konnte endlich schlafen!

Sich vorsichtig erhebend tabste Rhurest daraufhin weiter, schließlich war es noch ein recht langer Weg bis zu ihrem gemeinsamen Ziel.. Ihre Wärme auf seinem Rücken spürend lächelte er nur leicht. //Wie süß..\\

Das lange Haar fiel ihr halb ins Gesicht, ihre Wange und ihr ganzer Körper, mit dem sie bäuchlings auf Rhurest lag, schmiegte sich an den Drachenkörper. Wäre sie selbst keiner, wären ihr diese Schuppen vielleicht recht unbequem - aber so? Sein Gang war wie ein Wiegen und transportierte sie direkt noch viel leichter in die Traumwelt.

Zum Glück zeigte sich in der abendlichen Silhuette die Flanke eines - der mangelnden Geräuschkulisse nach toten - Waldes, auf den Rhurest nun zusteuerte. Nichts ist sicherer als ein Wald, den selbst Tiere meiden!

Virani kauerte sich etwas zusammen, soweit es ihr möglich war. Sie schlang die Arme um ihren Körper und schlief tief, in der wankenden, wiegenden Dunkelheit...

Eine Waldlichtung, umgeben von unglaublich vielen abgestorbenen Tannen, bot ein geeignetes Versteck. Sich durch eine Lücke zwischen zwei Bäumen schiebend machte es sich der große Schwarze auf dem trockenen Boden bequem und versicherte sich genau, dass Virani auch noch da war, ehe er den Kopf auf die Pranken legte und beinahe im selben Moment auch schon einschlief.

Im Schlaf murmelte sie unverständliche Dinge vor sich hin. Irgendetwas, was sie nach dem Aufwachen wieder vergessen würde. Außerdem bewegte sie sich viel im Schlaf, nachdem ihr recht seltsames 'Bett' ebenfalls ruhte.

Besagtes Bett war jedoch zu tief im Reich der Träume versunken als dass Rhurest ihre Bewegungen überhaupt wahrgenommen hätte. Zwar war selbst im Schlaf jeder seiner Sinne wach genug, vor Gefahren zu warnen - letzter Zwischenfall hatte dafür gesorgt, dass er wohl nie wieder unachtsam sein würde -, doch von 'Kleinigkeiten' wurde er nicht wach.

Ein Gefühl des Unwohlseins und der Übelkeit ließ Virani erwachsen. Sie setzte sich auf, leicht nach vorn gebeugt und die Arme immernoch um den Körper geschlungen ">_<... Was zum...?" sagte sie japsend.

"Was denn...?", fragte ein halb wacher Rüde unter ihr, schließlich sind Geräusche ernst zu nehmen.

Sie wusste ja selbst nicht, was es war. Vielleicht das Fleisch, was sie gegessen hatte und nach all der Aufregung kam es ihr wieder hoch?

"... Leg dich wieder hin.. was immer es ist.. Schlaf heilt alles.", kommentierte er noch.

Sie seufzte schnaubend und glitt unbeholfen von Rhurests Rücken und legte sich zwischen seine Pranken und den Kopf und legte die Hand auf seine Drachenwange und kauerte sich wieder zusammen "Ich versuchs..."

"Keine Sorge.. ich pass auf.", versicherte er ihr, war aber im nächsten Moment wie sie eingeschlafen.

Sie wollte nicken, fühlte sich dazu viel zu matt und dämmerte gleich weg und hielt Rhurests Schnauze teilweise umarmt.

Der lächelte leicht im Schlaf und legte die Schwingen nach vorne, Virani schützend umgebend.

Es war kein Vogel, der sie durch seinen Gesang weckte. Auch kein Frosch der quäkte. Kein Hirsch der das Dickicht zum Rascheln brachte... Sondern das plötzliche Erbenen des Bodens. In der Nähe grollte es irgendwo unter der Erde. Vielleicht ein Geysir. Sie blinzelte und roch den schwefligen Geruch.

Das Grollen nicht überhören könnend hob Rhurest träge den Kopf. "~.~ schon Zeit für's Frühstück?", murmelte er schlaftrunken.

Virani blinzelte Rhurest an und strich überhalb seines Auges "Wenn du hier etwas findest" sprach sie und ließ den Blick schweifen. Sie hatte ja nicht mitbekommen, wohin Rhurest gegangen war und jetzt fiel ihr erst diese tote Umgebung auf.... dreißig Schritt von ihnen entfernt brach plötzlich der Boden auf und eine Säule aus Dämpfen schoss dem Himmel entgegen. Sie waren wohl der Grund, warum hier nichts mehr lebte... Wieder mit mehr Kraft versorgt, streichelte sie Rhurest über die Nüstern.

Den Kopf aus ihrer Reichweite hebend - würde er doch vor lauter Wohlbehagen glatt wieder einschlafen! - schnurrte er ein "Magst du gegrillte Wurzeln?"