Kapitel 14: Breath of Fire X

Der Rüde war dadurch erst irritiert, legte dann aber doch die Arme um 'sein' Weibchen.

Einen Moment verweilte sie so, drückte sich dann aber von Rhurest weg und wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und atmete einmal tief durch "So... und jetzt Schluss mit dieser Rumheulerei...!" befahl sie sich selbst "Lass uns bitte gehen... sonst... Ich will dich nicht weiter vergraulen."

">) Aber das Steinchen nehmen wir mit...", stellte er noch fest und sammelte den Feuerstein auf. "<D Damit können wir dein Flämmchen wecken!"

Erst war sie verwundert, dann leicht verlegen "Okay..." sie wartete, bis Rhurest seinen Worten Taten folgen ließ und rannte fast schon Richtung Ausgang.

Sogleich folgte er ihr aus dem natürlichen Gemäuer und blieb draußen angekommen neben ihr stehen. "..."

Glücklich, endlich aus dieser kleinen Hölle herauszukommen, blieb sie geblendet von dem morgendlichen Licht stehen und blinzelte dann Rhurest entgegen. Der Feuerstein in seiner Hand glomm auf und es sah aus, als brenne ein echtes Feuer in ihm, oder Magmar die mit feinen gelben Schlieren durchzogen war.

"<) Daraus kochen wir dir ein schönes Süppchen.. danach kannst du garantiert zündeln bis der Arzt kommt!", versprach Rhurest mit breitem Grinsen. "Ziehen wir weiter?"

Sie verzog die Lippen zu einer Grimasse. Sie konnte nicht wirklich daran glauben. Noch nie hatte sie davon gehört, dass man durch einen Stein Feuer speihen konnte... Aber probieren konnte man es ja...
"Ja, bitte!" das sagte sie nun eindeutig williger "Wenn... du voraus gehst."

"<D Sollen wir wirklich zu Fuß gehen?", fragte er, widersprüchlicherweise vorausgehend.

Sie trabte ihm hinterher, blieb dann aber wieder stehen "Vielleicht..." sie sprach den Satz nicht zuende, sondern wandelte sich im nächsten Augenblick in ihre Drachengestalt. Als sich die Flügel bildeten, spürte sie einen ziehenden Schmerz in der Schulter, doch als vollkommen als Drache hinter Rhurest stand, war dieser auch wieder vergangen "Bis zu deinem Nest wird es sicherlich gehen." qualmte sie ihn überzeugt von hinten an und ließ ein leicht ruppiges Anstoßen folgen.

"I_I! Ich geh ja schon!", schnaubte er, als er dermaßen nachdrücklich geschubst wurde, und ging ein paar Schritte schneller, ehe er ebenfalls in seine Echsengestalt wechselte.

Sie schlug probeweise drei, vier Mal mit den Flügeln und war zufrieden. "Na komm schon" stichelte sie ihn an "Du willst dich doch nicht von einem verletzten Weibchen überholen lassen!" sie schien wieder die Alte zu sein, das völlige Gegenteil von dem, was sie in der Höhle gewesen war.
Sie schwang sich in die Luft und ließ die toten Baumstämme unter sich zurück.

"<D Und du hast immernoch nicht gefrühstückt!", stellte er fest und erhob sich nach ihr in die Luft.

"Und das wird auch so bleiben, bis es etwas anderes gibt, als dieses Gemüse!" gab sie entschieden zurück und ließ sich versetzt hinter Rhurest fallen, damit er die Führung übernehmen konnte.

So segelten die beiden Giganten weiter in Richtung der rauchenden Berge, die nicht mehr ganz so weit entfernt schienen wie noch am Abend zuvor.

Durch die warme Luft, brauchte Virani kaum Flügelschläge tätigen, sondern glitt einfach nur dahin, pendelte wendig hin und her und genoss den Wind um ihre Nüstern. Die Berge vor ihnen wuchsen und wuchsen, wurden größer und waren fast zum Greifen nahe...

Beinahe erzitterte die Luft so heiß wurde es. Der Dampf von Geysieren, Vulkanen und heißen Quellen vernebelte die Sicht, sodass die beiden Drachen etwas niedriger fliegen mussten. Unter ihnen bot sich erstaunlich fruchtbares Land, beinahe wie ein Dschungel.

"o.o..." Viranis Augen wussten gar nicht, wohin sie alles blicken sollten. Sie kannte nur das karga Land, das hinter ihnen lag - aber das? Sie war total überwältigt und ließ sich sogar noch ein Stück tiefer fallen, sodass ihre Klauen die dichten Wipfel der saftig grünen Bäume striffen "Was... ist das?" Es war, als blickte sie in eines ihrer grünen Augen, nur unendlich größer.

"Oh? Ach das... naja.. wo Vulkane sind, ist das Land sehr fruchtbar.. hier kann man großartig seine Jungtiere aufziehen. Es ist ein wunderbarer Ort, um aufzuwachsen", erklärte Rhurest, mit einem Flügenschlag mehr Auftrieb holend, um nicht abzusinken.

Ihre Augen erblickten dort grüne Früchte, anderswo meinte sie welche zu erkennen, die purpurn waren. Ganz woanders waren sie wieder orange... Ein riesiger Kontrast zu ihrer Heimat "Wunderbar... trifft es sehr gut öo'..." sagte die Drächin und hielt sich nahe Rhurests "Und wie weit ist es noch bis zu deinem Nest?" sie war gespannt, wie dieses ausah - hier in dieser fast schon 'neuen Welt' für sie.
Ja, Rhurest hatte Recht. Die Vergangenheit lag hinter ihr, schroff, karg und leer... Und ihre Zukunft lag vor ihr.

"Such dir eins aus. Im Grunde kann man hier überall brüten! ", grinste er frech.

"Ja aber..." sie ließ sich dazu verlocken, ein Stück von Rhurest wegzuschwenken. Viel lieber würde sie jetzt stundenlang weiterfliegen, das Neue sehen... Aber einen Ruheplatz zu finden wäre wohl wichtiger - alles Andere konnte man danach noch tun!
"Du kennst dich hier viel besser aus -" sagte Virani und flog wieder dichter bei ihrem Gefährten "Zeig du mir ein paar Orte und -" sie schaute ihn an "ICH entscheide dann!" fügte sie unterstreichend dazu.

"Hehe.. Was ist dir lieber? Was am Wasser oder was Schattiges? Vielleicht in den grasigen Ebenen oder unter einem glühenden Vulkan?", fragte Rhurest sogleich.

"Eeeh..." sie ließ den Blick schweifen und lotete die einzelnen Vor- und Nachteile der verschiedenen Plätze aus. Sie wusste doch gar nicht, was sie alles beachten musste, um eine perfekte Kinderstube zu schaffen! "Etwas... schattiges am Wasser?"

"Hehe, dann kenne ich genau das richtige Fleckchen für dich ;P", schnurrte Rhurest und ging in einen recht steilen Sinkflug. "Unten am Fluss ist eine versteckte Höhle unter der Erde. Das perfekte Versteck!", erklärte er.