Kapitel 14: Breath of Fire X

"oo!" sie flog eine weitläufige Spirale und folgte Rhurest sogleich, gespannt auf das, was er ihr zeigen würde "Nicht so schnell!"

Landend schaute er ihrer durchaus eleganten Spirale zu. "o,o ..."

Irgendwann hatte Virani auch den festen Boden unter den Klauen und blickte Rhurest an "Was starrst du so, wie eine Kuh?"

"Och, nichts", grinste er und trabte los. Das Rauschen des Flusses war zwar zu hören, selbiger aber noch hinter dem dichten Urwaldgestrüpp verborgen, das von unten soviel größer schien als aus der Vogelperspektive. Durch diese Riesenfarne, Büsche, zwischen Bäumen hindurch und immer den weichen Torf des Bodens unter den Pranken ging die Tour.

"Hm o.ô" machte Virani ungläubig und lief Rhurest hinterher. Hier unten gab es noch viel mehr, als es von Oben den Anschein gehabt hatte! So viele Sträucher. Und Unkraut, so weit das Auge reicht. Seltsame Schlangen, die um die Bäume geschlungen waren und sich nicht bewegten... "<_<...>__>..." misstrauisch hielt sich die Drächin stets nahe an Rhurest Körper. Auch diese neuen Laute waren ihr nicht ganz geheuer.

"<D Was ist? Du wirkst so angespannt!", schnurrte Rhurest, dem diese Geräusche so gar nicht unvertraut waren und der selbige eigentlich nichtmal bewusst wahrnahm.

"Das täuscht." gab Virani zurück. Sie wollte nicht als Hasenfuß dastehen. "Was sind das für... Schlangen? >_>..." fragte sie dann doch und ihr Blick wanderte mit einem Mal zu den Baumwipfeln, wo drei kleine pelzige Schatten über die Äste huschten.

"<D Das sind gefallene Artgenossen... die warten auf den Tag, an dem sie zu Schlangendrachen aufsteigen dürfen.. Aber das wird frühenstens gegen Ende der Welt sein..", erklärte Rhurest mit spöttischem Ton in der Stimme und sah den Pelzträgern ebenfalls nach. "Und das da... waren die nächsten Verwandten derjenigen, die wir fressen >)"

Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte... "Aha..." gab sie misstrauisch zurück und bekam noch mit, wie die drei braunen Pelze dann im Dunkeln verschwanden. "Aber ich hoffe, dass es hier auch noch anderes gibt, als die da oben." Gleich darauf ließ Viranie den Blick schweifen und sog die fremde, feucht-stickige Luft ein. "Wenn wir dann einen Platz gefunden haben, zeigst du mir, was das Buffet hier zu bieten hat!" ihr Ton war eindeutig und bestimmend. Sie war froh, sich sicher sein zu können, dass es hier ganz gewiss auch etwas anderes gab, als Pflanzen.

" Was hätte die Dame denn gerne?", fragte Rhurest, nachdem sich vor ihm das Buschwerk teilte und er - bzw sie beide - aus dem Wald heraus auf ein freies Stück traten, geradezu eben war diese Grasfläche, durch die ein mächtiger Fluss floss.

Bevor sie antwortete, musste sie ersteinmal die weite Ebene beäugen. Das Gras wog sich sacht mit dem Wind und ein Schwarm Vögel glitt auf diesem durch die Luft.
Sie dachte an Schafe... an Rinder... aber ob es hier sowas gab? "Irgendwas Großes..." sagte sie und blickte Rhurest hilflos an, mit dem Flügel zuckend. "Gibt es hier Pferde? Oder Schweine?" fragte sie gierig.

"oO Was für Teile?", fragte Rhurest, der sowas noch gesehen hatte.

"Na..." wie sollte sie das erklären. "Hrm..." brummte sie und schüttelte den Kopf und sah Rhurest dann lieb an "Bring mir einfach etwas Großes...Saftiges...Leckeres :3!"

"Schon unterwegs ", lachte der Rüde und flog sogleich auf und davon.

Virani sah ihm nach und war zufrieden. Sie hatte keinen schlechten Fang gemacht - oder hatte er sie gefangen? Sie schüttelte den Kopf abermals und ließ es sich nicht nehmen, einen weiteren Teil des Weges auf eigene Pranken zu erkunden. Sie verließ das Gestrüpp ganz und trat auf die weite Fläche und hielt auf den breiten Flusslauf zu. Wo könnte die Höhle sein, die er meinte...?
Das Spiegelbild ihres Kopfes betrachtend, ließ sie sich die, mit der Höhe immer stärker werdenden Sonnenstrahlen auf den schwarzen Leib scheinen.

Rhurest segelte derweil lautlos durch die Luft, immer auf der Suche nach tauglicher Beute für sein Weibchen. "Bison? Wildes Hippo? Hm..", überlegte er laut und flog eine scharfe Kurve.

Virani fragte sich, ob das wirklich ging; Mit dem Feuerstein ihr eigenes Feuer zu entfachen.
Virani hoffte es. Ihr Blick wanderte zur Sonne. Eben hatte sie noch Rhurest schwarzen Schemen sehen können, doch nun war er verschwunden, verschluckt vom dichten Grün der Vegetation. Sie machte sich weiter auf die Suche, das diesem unterirdischen Gang. Irgendwo musste er ja sein!
Sie hörte es lauter rauschen und ging diesem Geräusch entgegen.

Über einen bildhübschen See segelnd fiel der Riesenechse ein Schatten auf, der unmöglich sein eigener sein konnte. Diesen Unterwasserschatten beobachtend flog Rhurest etwas langsamer und konnte demnach auch nicht mehr ausweichen, als ein gigantischer Fisch plötzlich aus dem Wasser schoss und nach ihm schnappte. "I___I!!!"

Der See, der dieses große Ungeheuer verbarg, wurde wohl von dem Fluss gespeist an dem Virani nun entlangwatschelte, doch zu sehen war er nicht.
Vor ihr fiel der Boden steil ab, jedoch gerade einmal sieben Schritt tief und der FLuss bildete einen kleinen Wasserfall. Seitlich davon waren Steine aufgeschichtet, auf denne Farne und Orchideen wuchsen... "Hm...?" mit einem durch Flügel unterstützten Satz, landete Virani links von dem Wasserfall und entdeckte das Loch in dem Boden. Das musste die Höhle sein!
Man würde sie etwas vergrößern müssen... Ihr Blick wandterte über die weite Fläche. Ihr Magen grummelte... Er war schonmal schneller gewesen!

Statt sich fressen zu lassen attackierte Rhurest sogleich mit einem gezielten Eisatem, wodurch dem Riesenwels viele Eiszapfen entgegenflogen und ihn aufspießten. Tödlich getroffen flog der Fisch zurück ins Wasser, wurde aber ehe er unterging von dem Drachen aus dem See gezerrt.

Gespannt, wie es dort drin aussah, begann Virani die überschüssigen Broken beiseite zu schaufeln und grub sich immer tiefer, bis die Erde plötzlich nachgab und sie bis zu den Hinterbeinen in den Gang glitt und einen tieferführenden Gang entdeckte. Hier musste man nicht mehr graben! Es hatte wohl blß einen Erdrutsch gegeben, der den Eingang verschüttet hatte... aber der Rest - wie frisch ausgehoben!

Die Beute betrachtend schnaufte Rhurest ein wenig erschöpft. "~~ Nanu..? Was frisst da an meiner Ausdauer..?"

Hier war es zwar dunkler, doch ihre Augen würden sich hier auch noch zurechtfinden... Wenn man sich nur ein Feuer'chen machen könnte...
Schließlich hatte Virani eine große, auch die einzige, Kammer erreicht. Ja, hier wurde ein Drache genug Platz finden - und ein Ei - und zur Not sogar noch ein zweiter Drache.
Wo blieb Rhurest nur? Etwas unbeholfen schob sich die schwarze Drächin rückwärts aus der Höhle und schüttelte sich die Erde vom Leib. Nein, er war noch nicht da... Seltsam... Sie würde noch etwas warten... dann nach ihm suchen - auch wenn sie keinerlei Ahnung hatte, wo sie anfangen sollte.

Mit einem Mal verdunkelte sich der Himmel und ein lautes Krachen verkündete, dass etwas Großes vor der Höhle auf den Boden gefallen sein musste. Etwas fischig riechendes.

Sie war so sehr davon abgelenkt, dass sie garnicht merkte, dass sich etwas näherte... Sie zuckte zusammen und machte einen Satz, die Flügel gespreizt zum Fliegen, nach vorn und drehte sich dann herum. "O.o...?!" Halb im FLuss lag ein riesiger Fisch! Gespickt mit Eiszapfen "Was zur Hölle ist das denn!?" fragte Virani, durch die Eiszapfen wissen, dass Rhurest auch hier sein musste.